Gerollte US-Münzen liegen in einer Schale

Warnung der Notenbank Den USA gehen die Münzen aus

Stand: 04.08.2020 08:49 Uhr

Nickel, Dime und Quarter gehören in den USA zum Alltag. Doch in der Corona-Krise sind immer weniger davon im Umlauf. Geschäfte beklagen, ihnen gehe das Wechselgeld aus. Die Fed ist besorgt.

Das Kleingeld wird knapp, warnt Amerikas oberster Währungshüter, Jerome Powell. Seit Covid-19 die Wirtschaft lahmgelegt hat, fehlen Münzen. Kontaktlose Kreditkarten sind inzwischen das Zahlungsmittel der Wahl, selbst bei kleinsten Beträgen.

Damit kommen Nickel, Dime und Quarter, wie die verschiedenen Münzen in den USA liebevoll heißen, nicht mehr da an, wo sie gebraucht werden - zum Beispiel in den Waschsalons in den Großstädten, wo wegen der kleinen Wohnungen viele keine eigene Waschmaschine haben. Da braucht man schon mal acht Vierteldollar für eine Ladung. Was die Leute aus dem Wechselautomat ziehen, verschwindet zu drei Vierteln woanders hin, beschweren sich die Besitzer. Und die Banken rücken nur noch limitiert Münzrollen heraus.

US-Notenbankchef Jerome Powell

US-Notenbankchef Powell appellierte an die Bürger, ihr Münzgeld entweder in Geschäften auszugeben oder bei ihrer Bank einzuzahlen.

Powell bleibt optimistisch

"Wir wollen nicht bald aufwachen und Schlagzeilen lesen, in denen es heißt: Banken haben kein Geld mehr", sorgt sich der Abgeordnete John Rose aus Tennessee. Geschäften geht das Wechselgeld aus. Doch wo sind die Münzen? Die wenigsten Amerikaner tragen welche in der Tasche, Wechselgeld bewahren sie in der Regel in Tüten und Dosen zu Hause auf. Sind die voll, gehen sie in den Supermarkt. Dort stehen Automaten, die Münzen gegen eine Gebühr in Scheine wechseln. Und das tut im Moment keiner.

Die Fed habe das im Blick, arbeite unter anderem mit der Prägeanstalt U.S. Mint zusammen, sagt Powell. Diese ist allerdings gerade selbst in Kurzarbeit. Das gehe alles vorbei, sagt Powell, die Münzen würden wieder von Hand zu Hand gehen, wenn die Wirtschaft wieder anlaufe.