Krieg in Nahost ++ Hilfsgüter für Hunderttausende in Gaza angekommen ++
Seit Beginn der Waffenruhe konnten laut UN bereits Hilfsgüter für Hunderttausende Menschen in den Gazastreifen gebracht werden. Israels Regierung ist empört über Kritik von Spanien und Belgien. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.
- UN: Hilfsgüter für Hunderttausende im Gazastreifen angekommen
- Vier Deutsche unter freigelassenen Geiseln
- Kritik aus Spanien und Belgien empört Israel
- Tränengaseinsatz vor Gefängnis in Ofer
- Erste Gruppe Geiseln freigelassen
- Roter Halbmond will Patienten aus Gaza-Stadt holen
- Keine Angriffe an libanesisch-israelischer Grenze gemeldet
Ende des Liveblogs
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Krankenhaus: Freigelassenen Geiseln geht es körperlich gut
Nach ihrer Freilassung sind acht Geiseln der Hamas im Schneider-Kinderkrankenhaus in Israel untersucht worden. Die vier Frauen und vier Kinder seien nach ersten Erkenntnissen zumindest körperlich in guter Verfassung, teilte die Klinik am Abend mit. Sie würden auch psychologische Betreuung erhalten.
Scholz: Geisel-Freilassung kann nur Anfang sein
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich erleichtert über die Freilassung von Geiseln der Terrororganisation Hamas gezeigt und dies auch für die übrigen mehr als 200 Geiseln gefordert. "Es ist eine gute Nachricht, dass endlich eine erste Gruppe von Geiseln freigelassen wurde. Wir können kaum ermessen, was sie und ihre Angehörigen in den letzten Wochen haben durchmachen müssen", hieß es am Abend auf seinem Kanal auf der Internet-Plattform X. Dies sei das Ergebnis unermüdlicher Diplomatie - der Dank gelte allen, die sich dafür engagiert hätten. "Der heutige Tag kann nur ein Anfang sein. Hamas muss alle Geiseln bedingungslos freilassen!"
Biden wirbt für Verlängerung der Feuerpause
Nach dem Inkrafttreten einer mehrtägigen Feuerpause im Gazastreifen und der Freilassung der ersten israelischen Geiseln hat US-Präsident Joe Biden dazu aufgerufen, nach Auswegen aus dem Konflikt zu suchen. Die "Chancen sind real", dass die zunächst auf vier Tage angesetzte Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas verlängert werden könne, sagte Biden in Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts.
Zudem sprach er sich dafür aus, die Bemühungen um eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt wieder aufzunehmen. "Wenn wir in die Zukunft blicken, müssen wir den Kreislauf der Gewalt im Nahen Osten durchbrechen", sagte Biden. "Wir müssen unsere Entschlossenheit erneuern, diese Zweistaatenlösung anzustreben, in der Israelis und Palästinenser eines Tages Seite an Seite (...) mit einem gleichen Maß an Freiheit und Würde leben können", betonte er.
Brennpunkt zum Krieg in Nahost
Sehen Sie hier den heutigen Brennpunkt zum Krieg in Nahost:
Militärsprecher: Noch viele Tunnel zu zerstören
Das israelische Militär hat nach Angaben eines Sprechers seinen Einsatz im Gazastreifen noch längst nicht abgeschlossen. "Es gibt immer noch viele Ziele und viele Tunnel zu zerstören", sagte Sprecher Daniel Hagari. Einige dieser Tunnel habe man noch gesprengt, kurz bevor am Morgen eine viertägige Feuerpause begonnen habe. Nach dem Ende dieser Feuerpause, die mit weiteren Geiselfreilassungen möglicherweise noch über den Montag hinaus verlängert werden kann, soll der Krieg nach Angaben der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu weitergehen. Das unterstrich auch Hagari. Man sei ins Herz der Militärstruktur der Hamas vorgedrungen und werde die aktiven Kampfhandlungen dort wieder aufnehmen, betonte er.
Israel: Freigelassene Geiseln nicht in Lebensgefahr
Den 24 aus dem Gazastreifen freigelassenen Menschen sind nach Angaben der israelischen Armee in "gutem Zustand". Die 13 Israelis und elf Asiaten seien ersten medizinische Tests unterzogen worden, teilte Militärsprecher Daniel Hagari mit. Ihr Leben sei nicht in Gefahr.
22 der Betroffenen seien zunächst zu einem Luftwaffenstützpunkt in der Negev-Wüste gebracht worden, teilte der Sprecher laut einer Erklärung weiterhin mit. Danach würden sie mit Hubschraubern der Luftwaffe in Krankenhäuser gebracht. Dort werden sie den Angaben nach auch mit ihren Angehörigen wiedervereint. Zwei israelische Staatsbürger seien aus zunächst nicht genannten Gründen direkt in Krankenhäuser gefahren worden.
Baerbock "unendlich erleichtert" über Freilassung der Geiseln
Außenministerin Annalena Baerbock hat die Freilassung von vier deutschen Hamas-Geiseln bestätigt und begrüßt. "Ich bin unendlich erleichtert, dass soeben 24 Geiseln aus Gaza freigekommen sind, darunter vier Deutsche", erklärte die Ministerin. "Die Freilassung aller verbliebenen Geiseln, insbesondere auch der Deutschen unter ihnen, bleibt für uns oberste Priorität", fügte sie hinzu. Baerbock äußerte sich erleichtert darüber, "dass ein Vater nach 49 Tagen der Hölle des unglaublichen Bangens endlich seine zwei kleinen Töchter, seine Ehefrau wieder sicher in die Arme schließen kann".
Es sei jetzt zentral, dass sich alle an die getroffenen Absprachen halten und dass in den nächsten Tagen weitere Geiseln freikommen, erklärte die Grünen-Politikerin. "Und es ist zentral, dass das Internationale Komitee des Roten Kreuzes Zugang zu den Geiseln bekommt, um sie auch medizinisch versorgen zu können." Die Ministerin dankte dem katarischen Außenminister Mohammed bin Abdurrahman al-Thani und Ägypten für ihre Vermittlungsbemühungen.
EU begrüßt Waffenruhe
Die EU hat die Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas begrüßt. In einer Stellungnahme sprach der Außenbeauftragte Josep Borrell von einem "Waffenstillstand", der als erster Schritt zur Beendigung der "schrecklichen humanitären Lage im Gazastreifen" vollständig umgesetzt und ausgedehnt werden solle. Zugleich kündigte er für Montag Gespräche über eine Friedenslösung im Rahmen einer Konferenz der Union für den Mittelmeerraum an. Zu den Beratungen im spanischen Barcelona, die von der EU und Jordaniens Außenminister Ayman Safadi geleitet werden, seien auch Vertreter der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit eingeladen.
Ohne auf den erfolgten ersten Austausch von Hamas-Geiseln und in Israel inhaftierten Palästinensern einzugehen, verlangte Borrell die bedingungslose Freilassung aller in den Gazastreifen Verschleppten. "Niemand sollte mit dem Leben von Zivilisten feilschen", sagte er. Mit Blick auf die hohen zivilen Opfer bei Israels Kampf gegen die militanten Islamisten im Gazastreifen wiederholte der Außenbeauftragte seine frühere Äußerung: "Ein Gräuel kann nicht einen anderen Gräuel rechtfertigen." Borrell fuhr fort: "Die derzeitige Abwärtsspirale muss umgekehrt werden, zum Wohle beider Völker."
Netanyahu: "Rückkehr aller Geiseln" ist Ziel
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu die Rückkehr aller von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Menschen als Ziel ausgegeben. "Wir sind entschlossen, alle unsere Geiseln zurückzubringen", erklärte er. "Das ist eines der Ziele des Krieges und wir sind entschlossen, alle Ziele des Krieges zu erreichen."
UN: Hilfsgüter für Hunderttausende im Gazastreifen angekommen
Seit Beginn der Waffenruhe konnten nach UN-Angaben bereits Hilfsgüter für Hunderttausende Menschen in den Gazastreifen gebracht werden. Seit dem frühen Morgen seien 137 Lastwagen entladen worden, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA. Die Bevölkerung sei mit Lebensmitteln, Wasser und medizinische Gütern versorgt worden. Außerdem seien 129.000 Liter Treibstoff und vier LKW-Ladungen mit Gas angekommen.
Laut OCHA handelte es sich um den größten Hilfskonvoi seit dem 7. Oktober, als der Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel den Konflikt auslöste. Das UN-Büro berichtete auch, dass 21 Patienten in kritischem Zustand aus dem nördlichen Gazastreifen abtransportiert worden seien.
Cameron: Israel muss humanitäres Völkerrecht einhalten
Der neue britische Außenminister David Cameron hat Israel mit deutlichen Worten zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts im Gazastreifen aufgefordert. Cameron betonte, Israel habe ein Recht zur Selbstverteidigung, und nannte den Hamas-Angriff am 7. Oktober "vollkommen entsetzlich". Das Land müsse sich aber an das humanitäre Völkerrecht halten. Das habe er bei Treffen mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog und Premierminister Benjamin NetanYahu immer wieder deutlich gemacht, sagte Cameron in einem Interview mit der BBC während eines Besuchs in Ramallah.
Die Zahl der Opfer im Gazastreifen sei zu hoch. Er habe auch sehr klar gemacht, dass die Gewalt durch militante Siedler im Westjordanland "komplett inakzeptabel" sei. Es sei wichtig für Israel, zu realisieren, dass es "auf eine Weise handeln muss, die seine langfristige Sicherheit sicherstellt", so der konservative Politiker. Das hänge letztlich davon ab, dass Palästinenser in Frieden, Stabilität und Sicherheit leben könnten.
39 Palästinenser aus Haft entlassen
Nach der Freilassung von 24 Hamas-Geiseln hat auch Israel wie vereinbart 39 Palästinenser aus der Haft entlassen. 33 Personen seien aus einem Gefängnis im Westjordanland freigelassen und einem IKRK-Team übergeben worden, bestätigte Kadura Fares, Chefin einer Organisation, die sich für palästinensische Häftlinge einsetzt. Sechs weitere seien aus einer Haftanstalt in Jerusalem entlassen worden. Zuvor hatte bereits Vermittler Katar über die Freilassung berichtet.
Die palästinensischen Behörden hatten eine Liste der 39 Personen veröffentlicht, die freigelassen werden sollten. Bei ihnen handelte es sich demnach um 24 Frauen und 15 Jugendliche.
IKRK will sich an weiteren Geiselüberführungen beteiligen
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) will sich nach eigenen Angaben ab jetzt an weiteren Geiselüberführungen beteiligen. Teams des IKRK hätten "mit einer mehrtägigen Operation begonnen", um die Freilassung und Überführung von verschleppten Geiseln im Gazastreifen zu ermöglichen, ebenso wie von in Israel inhaftierten Palästinensern ins Westjordanland, erklärte die Organisation.
IKRK-Regionaldirektor Fabrizio Carboni zeigte sich "erleichtert", dass einige Familienangehörige "nach langen Qualen wieder zusammengeführt werden". In seiner Rolle als "neutraler Vermittler" werde das IKRK "über mehrere Tage hinweg in Gaza festgehaltene Geiseln an die israelischen Behörden und letztendlich an ihre Familien übergeben und palästinensische Häftlinge an die Behörden im Westjordanland überstellen", hieß es in der Erklärung weiter. Der Einsatz werde zudem "die Lieferung zusätzlicher, dringend benötigter humanitärer Hilfe in den Gazastreifen umfassen".
Vier Deutsche unter den Freigelassenen
Unter den freigelassenen Geiseln sind mehrere Menschen, die nach Angaben ihrer Familien auch über eine deutsche Staatsangehörigkeit verfügen. Auf der veröffentlichten Liste stehen die Namen von vier Personen, die als Deutsche benannt worden waren. Darunter sind eine 34-Jährige sowie ihre beiden Töchter im Alter von zwei und vier Jahren sowie eine 77-Jährige.
Liste mit Namen freigelassener Geiseln veröffentlicht
Zu den 13 ersten freigelassenen israelischen Geiseln der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gehören nach offiziellen Angaben vier Kinder und sechs ältere Frauen. Das geht aus einer Liste hervor, die das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu veröffentlichte. Demnach handelte es sich bei den Kindern um drei Mädchen und einen Jungen im Alter zwischen zwei und neun Jahren. Auch sechs Frauen über 70 Jahren konnten demnach heimkehren. Die Liste führt die freigelassenen Geiseln namentlich auf.
Tausende verfolgen in Tel Aviv Freilassung
Tausende Israelis haben auf einem Platz in Tel Aviv gemeinsam der Freilassung der Hamas-Geiseln entgegengefiebert. Die Menschen kamen an dem inzwischen "Geiselplatz" genannten Ort zusammen, sangen und verfolgten auf Leinwänden Nachrichtentensendungen über die Freilassungen. "Meine Gefühle sind gemischt", sagte Shelli Shem Tov, die Mutter der 21-jährigen Geisel Omer Shem Tov, dem israelischen Sender Channel 12 auf dem Platz. "Ich freue mich für die Familien, die ihre Lieben umarmen werden, ich bin neidisch, und ich bin traurig, vor allem traurig, dass Omer noch nicht nach Hause kommt."
Freigelassene Geiseln wieder in Israel
Die freigelassenen Geiseln sind nach Angaben des Militärs nach Israel zurückgekehrt. Sie seien auf israelischem Staatsgebiet einer ersten medizinischen Untersuchung unterzogen worden, so die Armee. Derzeit seien Spezialkräfte der Armee und Mitarbeiter der israelischen Geheimdienste bei ihnen.
"Unklar, wie es den Geiseln geht"
Wie es den befreiten Geiseln geht, sei noch unklar, sagt ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann. Man gehe davon aus, dass sie wochenlang unter der Erde gefangen gehalten worden seien. Die Behörden hätten sich auf verschiedene Szenarien eingestellt, Ärzte stünden bereit. Die Freigelassenen sollen später in verschiedene Kliniken gebracht werden.
Katar: Insgesamt 24 Geiseln und 39 palästinensische Häftlinge freigekommen
Das Vermittler-Land Katar hat die Freilassung von 13 israelischen, zehn thailändischen und einer philippinischen Geisel sowie von 39 palästinensischen Häftlingen bestätigt. Unter den 13 freigekommenen Israelis seien auch mehrere Doppelstaatler, sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums. Im Gegenzug seien 39 palästinensische "Frauen und Kinder" aus israelischen Gefängnissen freigelassen worden.
Kritik aus Spanien und Belgien empört Israels Regierung
Die Ministerpräsidenten von Spanien und Belgien, Pedro Sánchez und Alexander De Croo, haben bei einem gemeinsamen Besuch in Ägypten das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen scharf kritisiert. "Die wahllose Tötung von Zivilisten, darunter von Tausenden Jungs und Mädchen, ist völlig inakzeptabel", sagte Sánchez am Grenzübergang Rafah. Die Kritik löste bei der israelischen Regierung Empörung aus. Auf X verurteilte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Aussagen in aller Schärfe.
Sánchez sagte auch, es sei an der Zeit, dass "die internationale Gemeinschaft, insbesondere die EU, den Staat Palästina ein für alle Mal anerkennt". Sollte die EU ihn nicht anerkennen, werde Spanien "seine eigene Entscheidung treffen". Zuvor hatte er gefordert: "Israel muss anders reagieren, das humanitäre Völkerrecht respektieren und das Leben der Frauen und Kinder achten." Die zur Geiselfreilassung vereinbarte Feuerpause sei ein großer Schritt. "Aber er reicht nicht aus, wir brauchen eine dauerhafte humanitäre Waffenruhe". Angesichts der Geschehnisse in Gaza empfinde er ein Gefühl der "Frustration und Ungerechtigkeit". Ähnlich äußerte sich De Croo: "Das Töten von Zivilisten muss jetzt aufhören (...) Die Zerstörung des Gazastreifens ist inakzeptabel."
Israels Außenminister Eli Cohen wies dazu an, die Botschafter Spaniens und Belgiens zu einer scharfen Rüge einzubestellen. "Wir verurteilen die lügnerischen Behauptungen der Ministerpräsidenten Spaniens und Belgiens, die dem Terror Rückenwind liefern", sagte Cohen. Israel halte sich an internationales Recht und kämpfe gegen eine mörderische Terrororganisation.
Hasstiraden per Brief gegen Moscheen in Deutschland
Mehrere Moscheen in Berlin und anderen Teilen Deutschlands sind beschimpft und beleidigt worden. Sie erhielten in den vergangenen Tagen Briefe mit Hasstiraden, die zudem Fäkalien, verbrannte Koranseiten und Schweinefleisch enthielten. Die Berliner Polizei ermittelt in vier Fällen, bei denen drei Moscheen und ein islamischer Verband betroffen sind, wie ein Sprecher sagte. Weitere vergleichbare Fälle seien aus anderen Bundesländern bekannt. Man stehe in Kontakt mit den Landeskriminalämtern. Von wie vielen weiteren Fällen die Rede sei und ob alle Briefe von einem Täter sein könnten, stehe noch nicht fest.
Al-Sisi fordert Anerkennung eines palästinensischen Staates
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die internationale Gemeinschaft zur Anerkennung eines palästinensischen Staates aufgerufen. Der Nahost-Friedensprozess habe in den vergangenen 30 Jahren nicht die erhofften Ergebnisse gebracht, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez und Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo in Kairo. Daher sei es nötig, einen anderen Ansatz zu wählen. Dieser müsse "die Anerkennung des palästinensischen Staates durch die internationale Gemeinschaft und seine Aufnahme in die Vereinten Nationen" umfassen.
Hamas meldet israelischen Rückzug aus Schifa-Krankenhaus
Die israelische Armee hat sich nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen am ersten Tag der Feuerpause aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza zurückgezogen. Das teilte Ministeriumssprecher Aschraf al-Kudra mit. Die israelische Armee bestätigte das bisher nicht. Sie hatte sich rund eine Woche auf dem Gelände der Klinik aufgehalten, unter dem sie eine Einsatzzentrale der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vermutet. Am Sonntag erklärte die Armee, einen 55 Meter langen Tunnel in zehn Metern Tiefe unter der Klinik sowie ein Waffenlager gefunden zu haben. Am Donnerstag nahmen israelische Streitkräfte den Leiter des Krankenhauses, Mohammed Abu Salmija, fest.
Auseinandersetzungen vor Gefangenenfreilassung im Westjordanland
Israelische Sicherheitskräfte haben Tränengas gegen eine Gruppe Menschen eingesetzt, die am Gefängnis Ofer im Westjordanland auf die Freilassung von palästinensischen Häftlingen wartete. Das Tränengas wurde eingesetzt, um die Menschen aus der Umgebung des Gefängnisses zu drängen, aus dem die Häftlinge freikommen sollten, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AP beobachteten.
Minister bekräftigt: Krieg geht nach Feuerpause weiter
Der israelische Außenminister Eli Cohen hat bekräftigt, dass der Krieg gegen die Hamas nach dem Ende einer vorübergehenden Feuerpause wieder aufgenommen werde. Der Krieg werde fortgesetzt, bis die Hauptziele Israels erreicht seien: der Sturz der Hamas und die sichere Rückkehr der Entführten, sagte Cohen, während er gemeinsam mit seinen Kollegen aus Portugal und Slowenien israelische Grenzgebiete besuchte.
Ministerpräsident: Zwölf thailändische Geiseln freigelassen
Zwölf in den Gazastreifen verschleppte thailändische Geiseln sind nach Angaben der Regierung in Bangkok freigelassen worden. Vertreter der thailändischen Botschaft in Israel seien unterwegs, um sie zu empfangen, teilte Ministerpräsident Srettha Thavisin auf X mit. Ob sie zu diesem Zeitpunkt bereits den Grenzübergang Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten überquert hatten, ist noch unklar.
Medien: Erste Gruppe Geiseln dem Roten Kreuz übergeben
Medienberichten zufolge ist eine erste Gruppe israelischer Geiseln dem Roten Kreuz übergeben worden. 13 Frauen und Kinder seien der Hilfsorganisation übermittelt worden, berichteten israelische Medien übereinstimmend. Die Übergabe sei in einem Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens erfolgt. Die Geiseln seien nun unterwegs zum Rafah-Grenzübergang nach Ägypten. Danach sollten sie der israelischen Armee übergeben werden.
Ägypten: Auch zwölf thailändische Geiseln werden freigelassen
Neben 13 israelischen Geiseln sollen auch zwölf thailändische Staatsbürger freigelassen werden, die im Gazastreifen festgehalten wurden. Das teilte der Leiter des staatlichen ägyptischen Informationsdienstes mit. Die Freilassung ist Teil einer viertägigen Waffenruhevereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Insgesamt sollen in dem Zeitraum 50 Geiseln, die bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober gefangen genommen wurden, und 150 palästinensische Häftlinge freigelassen werden.
Hamas-Chef Hanija: Halten uns an Waffenruhe
In seiner ersten Ansprache nach Inkrafttreten der Feuerpause im Gaza-Krieg hat Hamas-Chef Ismail Hanija bekräftigt, dass sich die Terrorgruppe an die Waffenruhe halte wolle, solange sich Israel ebenfalls dazu verpflichte. Der ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News strahlte die Rede aus. "Nach fast 50 Tagen hat sich der Feind den Bedingungen des Widerstands und der Willenskraft unseres tapferen Volkes gebeugt und damit einer Einigung und einen teilweisen Austausch der Gefangenen zugestimmt", sagte Hanija.
Warten auf Freilassung der Geiseln
Bald - um 15 Uhr (MEZ) - sollen mehrere Geiseln von der Terrormiliz Hamas freigelassen werden. ARD-Korrespondent Oliver Mayer-Rüth mit einem Einblick in das Innere des Hubschraubers, der die Freigelassenen nach Hause bringen soll.
UN-Nothilfebüro: Viele Lastwagen am Grenzübergang
Mit dem Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg ist auch die Ausweitung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen angelaufen. Am Morgen seien Konvois mit zahlreichen Lastwagen unterwegs gewesen, sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA). Ägypten hält 200 Lastwagen pro Tag für realistisch, hieß es aus Regierungskreisen. Vor dem Krieg fuhren rund 500 Lastwagen mit humanitären Gütern pro Tag in das von Israel abgeriegelte Gebiet. Seit Mitte November sind es nur noch bis zu einigen Dutzend am Tag.
Nach OCHA-Angaben waren es am Donnerstag 80. Es stünden jede Menge Lastwagen vor dem Grenzübergang Rafah, sagte der OCHA-Sprecher. Ob und wann sie aber abgefertigt werden, sei außerhalb der Kontrolle von OCHA. Er verwies auf die Inspektionen, die Israel vornimmt, um den Schmuggel von Waffen und anderem Material in den Gazastreifen zu verhindern.
Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen. Schraffur: Israelische Armee
Israelische Regierung droht liberaler Zeitung "Ha'aretz"
Israels Regierung hat der liberalen Zeitung "Ha'aretz" vorgeworfen, "Israel in Kriegszeiten zu sabotieren" und als "Sprachrohr für die Feinde" des Landes zu agieren. Wie die Zeitung berichtete, legte Kommunikationsminister Shlomo Karhi einen Maßnahmenkatalog vor, der unter anderem alle Zahlungen von staatlichen Stellen an das Blatt verbieten würde, etwa Gelder für Anzeigen oder für Bekanntmachungen der Regierung.
Die Vorlage von Karhi, der Mitglied der Likud-Partei von Premierminister Benjamin Netanyahu ist, umfasst den Angaben zufolge auch die Kündigung aller "Ha'aretz"-Abonnements, die an staatliche Stellen oder deren Mitarbeiter gehen. Dazu gehören nach Angaben der Zeitung das Militär, alle Ministerien, die Polizei und Gefängnisse sowie sämtliche staatliche Unternehmen. Das Papier liege jetzt zur Entscheidung bei Kabinettssekretär Yossi Fuchs, eine juristische Bewertung stehe noch aus, heißt es weiter.
"Ha'aretz"-Herausgeber Amos Schocken erklärte dazu: "Wenn die Regierung 'Ha'aretz' schließen will, ist es Zeit, 'Ha'aretz' zu lesen." In einem Brief von Karhi an Fuchs, den das Blatt zitiert, heißt es, die Zeitung betreibe Desinformation und zersetzende Propaganda, um die Kriegsziele Israels zu unterminieren. Karhi drohte außerdem indirekt mit dem Kriegsrecht: "Es könnte sein, dass einige Veröffentlichungen der Zeitung sogar die Grenzen des Erlaubten überschreiten, die laut Strafgesetzbuch in Kriegszeiten gelten."
Vorbereitungen für Freilassung palästinensischer Häftlinge
Vor ihrer geplanten Freilassung sind 39 palästinensische Häftlinge auf dem Weg zu einem zentralen Gefängnis in Israel. Es handele sich um 24 Frauen und 15 Minderjährige, berichtete die israelische Nachrichtenseite Ynet. Eine Sprecherin der israelischen Gefängnisbehörde sagte, sie könne lediglich bestätigen, dass Häftlinge aus dem Damun-Gefängnis in Richtung des Ofer-Gefängnisses zwischen Jerusalem und Ramallah unterwegs seien. Bedingung für ihre Freilassung sei, dass zuvor 13 Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen freikämen.
Die palästinensische Häftlingskommission hat noch keine genauen Angaben dazu, wann die Freilassung zu erwarten ist. Die Häftlinge sollen nahe ihrer Wohnorte im Westjordanland oder Ost-Jerusalem freikommen. Es wird damit gerechnet, dass dies sich bis in den Abend hinziehen könnte.
Rettungswagen warten auf Militärbasis auf Geiselankunft
Vor der erwarteten Ankunft von freigelassenen Hamas-Geiseln sind auf einem israelischen Militärstützpunkt mehrere Rettungswagen eingetroffen. Nach israelischen Angaben werden die Frauen und Kinder zunächst vom Roten Kreuz betreut und danach an die Armee übergeben. Soldaten begleiten sie dann zu einem Luftwaffenstützpunkt.
Anschließend sollen sie in verschiedene Krankenhäusern geflogen oder gefahren werden, falls sie medizinisch behandelt werden müssen, hieß es weiter. In den medizinischen Einrichtungen sollen sie ihre Familien treffen können.
Die Armee rief die Öffentlichkeit und die Medien zu Geduld und Sensibilität auf. "Wir bitten alle darum, die Privatsphäre der freigelassenen Geiseln und ihrer Familien zu respektieren." Psychologen gehen davon aus, dass besonders die Kinder nach sieben Wochen Geiselhaft schwer traumatisiert sein könnten. Sie haben auch am 7. Oktober schlimmste Gewalt miterlebt.
Israel und die Hamas haben vereinbart, dass um 15 Uhr (MEZ) 13 Geiseln von der Terrorgruppe freigelassen werden.
Palästinenser kehren in Gazastreifen zurück
Bisher in Ägypten festsitzende Palästinenser haben sich auf den Weg in den Gazastreifen gemacht. Das teilte die palästinensische Botschaft mit. Allein im Küstenort Al-Arisch sollen sich mehr als 900 Palästinenser aufhalten.
Medienberichten zufolge hielten sich die Menschen bei Beginn des Gaza-Kriegs etwa zu ärztlichen Behandlungen, anderen Terminen oder zur Durchreise in Ägypten auf. Dort wurden sie dann von der Schließung des Grenzübergangs Rafah überrascht.
In die entgegengesetzte Richtung dauert die Ausreise von Verletzten aus dem Gazastreifen an. Am Freitag verließen 17 Verletzte und fünf Krebspatienten den Gazastreifen, um in Ägypten behandelt zu werden, sagte der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, der Nachrichtenagentur dpa.
Israel bereitet sich auf Geisel-Freilassung vor
Der israelische Journalist Amichai Stein veröffentlichte bei X Fotos von den Vorbereitungen auf die Freilassung von Hamas-Geiseln. Die Bilder zeigen bunten Hörschutz in einem Hubschrauber, der während des Flugs getragen werden kann, sowie Spielzeug.
Zeitstrahl: "Was seit dem 7. Oktober geschah
Am 7. Oktober überfielen Hunderte Hamas-Terroristen israelische Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens - völlig überraschend für die israelische Armee. Das Land mobilisiert Reservisten und schlägt zurück.
Was ist in den rund sieben Wochen geschehen? Ein Videoüberblick vom Angriff bis zur Feuerpause.
Hamas: Menschen durch israelische Schüsse verletzt
Die israelische Armee soll nach Beginn einer Feuerpause gewaltsam gegen Palästinenser vorgegangen sein, die unterwegs in den Norden des Gazastreifens waren. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden mehrere Menschen durch Schüsse verletzt. Augenzeugen berichteten, Soldaten hätten auch Tränengas eingesetzt. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe die Berichte.
Zuvor hatte die israelische Armee den Menschen im Gazastreifen untersagt, in den Norden des Küstengebiets zurückzukehren. Der Schwerpunkt der militärischen Aktivität liegt dort - insbesondere in Gaza-Stadt.
Roter Halbmond schickt Rettungswagen nach Gaza-Stadt
Der Rettungsdienst Roter Halbmond versucht, Menschen aus einer Klinik in Gaza-Stadt zu holen. Der Einsatz sei mit den Vereinten Nationen abgestimmt, teilte die Organisation bei X mit. Die Rettungswagen seien in Chan Yunis im Süden des Küstenstreifens aufgebrochen. Sie sollten Kranke und Verletzte aus dem Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza abholen.
Die Klinik hatte wegen "verheerender Zustände" im Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um Evakuierung gebeten. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte zuletzt mitgeteilt, das Al-Ahli-Krankenhaus sei angesichts von Gefechten zwischen Israels Armee und der militant-islamistischen Hamas nur noch im Minimalbetrieb.
Israelische Soldaten werden verlegt
In der Nähe des Gazastreifens sammeln sich israelische Soldaten, um aus dem Kampfgebiet verlegt zu werden. Nach Darstellung der Armee wurden Einheiten aus dem Gazastreifen abgezogen. Unklar ist, ob dafür andere Einheiten stationiert werden, oder ob die Truppenstärke reduziert wird.
Israelische Soldaten bereiten sich in der Nähe des Gazastreifens auf ihre Verlegung vor.
Weißes Haus: "Ein guter Tag"
Das Weiße Haus spricht nach dem Beginn der Feuerpause im Nahen Osten von einem "guten Tag". Es sei auf die Führungsstärke des US-Präsidenten zurückzuführen, dass es zu dem Abkommen gekommen sei, betonte der Regierungssprecher für Sicherheitsfragen, John Kirby, bei X. Die Feuerpause sei nicht nur die Grundlage für die Freilassung von Hamas-Geiseln, sondern erlaube auch mehr Hilfe für die Palästinenser im Gazastreifen, so Kirby.
Gespannte Ruhe an der Grenze zum Libanon
Auch von der israelisch-libanesischen Grenze werden seit Beginn der Feuerpause zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas keine Kämpfe gemeldet. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, seit Inkrafttreten der Waffenruhe am frühen Morgen seien keine Angriffe der Hisbollah registriert worden, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
Die israelisch-libanesische Grenze und die Hisbollah werden in dem Abkommen nicht explizit erwähnt. Die vom Iran finanzierte Organisation hat sich offiziell dazu nicht geäußert. Israel will Medienberichten zufolge nur bei neuen Angriffen aus dem Libanon militärisch reagieren.
Ex-Häftlinge sollen ins Westjordanland kommen
Israel wird nach palästinensischer Darstellung heute 39 Häftlinge freilassen. Es handele sich um 24 Frauen und 15 männliche Jugendliche, die ins Westjordanland überstellt werden sollen. Im Austausch sollen 13 Hamas-Geiseln im Gazastreifen freikommen, wie ein palästinensischer Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters sagte.
Laster mit Treibstoff und Flüssiggas im Gazastreifen
Nach israelischen Angaben haben jeweils vier Tanklastwagen mit Treibstoff sowie Flüssiggas zum Kochen die Grenze zum Gazastreifen passiert. Die Güter würden von den UN verteilt, hieß es bei X, dem ehemaligen Twitter, weiter. Die Hilfslieferungen seien mit Israel abgestimmt und genehmigt worden.
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA will die Feuerpause nutzen, um dringend benötigte Hilfsgüter für die notleidende Zivilbevölkerung zu verteilen. Insgesamt sollen heute rund 200 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gebracht werden - also deutlich mehr als zuletzt pro Tag.
Tunnel unter Al-Schifa-Klinik zerstört
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen unterirdischen Tunnelkomplex im Bereich des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt gesprengt. Auf einer kurzen Videoaufnahme war eine starke Explosion zu sehen. Sie zeigt offenbar, wie mindestens eines der mehrstöckigen Gebäude durch die Explosion beschädigt wurde.
Zuvor hatte das israelische Militär ausländischen Journalisten Zugang zu der unterirdischen Anlage unter der Al-Schifa-Klinik ermöglicht. Auf Bildern und Videos waren ein schmaler Tunnel sowie mehrere Räume zu sehen, darunter ein Raum mit zwei Bettgestellen, Toiletten und einer kleinen Küche. Der Tunnel lag den Angaben zufolge in zehn Metern Tiefe und war 55 Meter lang.
Erste Lastwagen überqueren Grenze nach Gaza
Rund eineinhalb Stunden nach Beginn der Waffenruhe haben erste Lastwagen mit Hilfsgütern von Ägypten aus den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen passiert. Zwei Fahrzeuge von ägyptischen Organisationen trugen Transparente mit der Aufschrift "Gemeinsam für die Menschlichkeit", auf einem weiteren war "Für unsere Brüder in Gaza" angebracht, wie auf Bildern der Nachrichtenagentur Reuters zu sehen ist.
Israel warnt vor Rückkehr nach Nord-Gaza
Trotz der Feuerpause hat die israelische Armee die Einwohnerinnen und Einwohner des Gazastreifens vor einer Rückkehr in den Norden des Gebiets gewarnt. "Der Krieg ist noch nicht vorbei", stand in arabischer Sprache auf Flugblättern, die über dem Süden des Gazastreifens abgeworfen wurden. "Eine Rückkehr in den Norden ist verboten und sehr gefährlich", hieß es. Die Warnung richtete sich an Hunderttausende Palästinenser, die im Süden Schutz gesucht haben.
Trotzdem machten sich einige entlang der wichtigsten Schnellstraße im Gazastreifen zu Fuß auf den Weg nach Norden. Der israelische Militärsprecher Avichai Adrai teilte auf der Plattform X auf Arabisch mit, dass der Verkehr auf der Straße nur in der Richtung Norden nach Süden erlaubt werde.
Britische Regierung stockt Palästinenserhilfen auf
Die britische Regierung hat eine Aufstockung der Hilfen für die Palästinenser um 30 Millionen Pfund (etwa 37 Millionen Euro) angekündigt. Nach Angaben des neuen Außenministers David Cameron sollen unter anderem Medikamente davon finanziert werden. Cameron ist auf dem Weg in den Nahen Osten, wo er sich mit palästinensischen Vertretern und Hilfsorganisationen treffen wird.
Feuerpause im Gaza-Krieg in Kraft getreten
Eine vereinbarte Feuerpause zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas ist am Freitagmorgen in Kraft getreten. Sie begann um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr MEZ) und soll mindestens vier Tage dauern. Eine Verlängerung auf bis zu zehn Tage ist möglich, wie das in dem Konflikt vermittelnde Golfemirat Katar mitgeteilt hatte. Um 16 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) sollen im Zuge der Vereinbarung zwischen Israel und Hamas die ersten 13 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freigelassen werden. Bei ihnen handelt es sich um Frauen und Kinder. Im Gegenzug sollen für jede Geisel drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Auch hier geht es um Frauen und Minderjährige.
Anhaltende Kämpfe vor angekündigter Feuerpause
In den Stunden vor dem vereinbarten Waffenstillstand gehen die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas nach offiziellen Angaben weiter. Unter anderem soll ein Krankenhaus in Gaza-Stadt bombardiert worden sein. Trotzdem soll der Waffenstillstand ab 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr deutscher Zeit) für vier Tage eingehalten werden.
"Dies werden komplizierte Tage sein und nichts ist sicher", sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. Der Sprecher des Außenministeriums in Katar, Majed Al-Ansari, sagte in Doha, dass ab 16 Uhr (15 Uhr deutscher Zeit) weitere Hilfsgüter in den Gazastreifen transportiert werden sollen.
Israelischer Botschafter: Ziel ist Freilassung aller Geiseln
Angesichts eines bevorstehenden Austauschs von israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene hat Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, das Ziel bekräftigt, alle Geiseln aus den Händen der Hamas zu befreien. "Das Ziel und die Perspektive ist, dass alle Geiseln freikommen", sagte Prosor der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Bis es so weit ist, fordern wir, dass die Internationale Gemeinschaft und das Internationale Rote Kreuz Zugang zu allen Geiseln erhalten, Lebenszeichen sammeln und überprüfen, wie es den Geiseln unter gesundheitlichen und humanitären Gesichtspunkten geht."
Sonderflug bringt Russen nach Hause
Dem russischen Katastrophenschutzministerium zufolge hat ein Sonderflug am frühen Morgen 103 aus dem Gazastreifen evakuierte russische Staatsangehörige nach Moskau zurückgebracht. Das Ministerium teilte auf Telegram mit, dass die Gruppe an Bord eines gecharterten Iljuschin-76-Flugzeugs nach Hause geflogen sei.
Ägypten will dem Gazatreifen Diesel liefern
Ägypten kündigt in einer Erklärung an, mit Beginn der Waffenruhe, täglich 130.000 Liter Diesel und vier mit Gasflaschen gefüllte Lastwagen in den Gazastreifen liefern zu können.
Kuba: Pro-palästinensische Demo vor US-Botschaft
In Kuba haben Zehntausende Menschen vor der US-Botschaft in Havanna demonstriert. Die Demonstration wurde von Präsident Miguel Diaz-Canel angeführt. Die Demonstranten trugen palästinensische Fahnen und Spruchbänder und skandierten "befreit Palästina, Israel ist Völkermord", als sie an dem Gebäude der US-Botschaft vorbeiliefen.
Das kommunistisch geführte Kuba ist seit Jahrzehnten ein starker Unterstützer palästinensischer Angelegenheiten und hat beispielsweise mehr als 200 palästinensische Ärzte ausgebildet. Das Land unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Israel.
Menschen in Havanna solidarisieren sich mit den Palästinensern.
Hamas-Behörde meldet mehr als 14.800 Tote
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor knapp sieben Wochen nach Angaben der militant-islamistischen Hamas auf mehr als 14.854 gestiegen. Mehr als 36.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza mit.
Der Großteil der Getöteten seien Kinder, Jugendliche und Frauen. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
Israel: Bereiten uns auf nächste Etappen vor
Die Kontrolle über die nördliche Hälfte des Gazastreifens ist nach israelischer Darstellung nur die erste Etappe der Kampagne zur Zerstörung der radikal-islamischen Hamas. "Die Kontrolle über die nördliche Hälfte des Gazastreifens ist der erste Schritt in einem langen Krieg", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bei einer Pressekonferenz kurz vor Beginn der vereinbarten viertägigen Kampfpause. "Wir bereiten uns auf die nächsten Etappen vor, wir werden uns in den kommenden Tagen auf die Planung und Ausführung der nächsten Etappen des Krieges konzentrieren."
Zuvor hatte ein Sprecher des bewaffneten Hamas-Flügels in einer vom arabischen Fernsehsender Al-Dschasira ausgestrahlten Videoansprache zur Eskalation der Konfrontation mit Israel an allen Widerstandsfronten aufgerufen.
Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen
Laut Verteidigungsminister Gallant wird Israel den Einsatz in Gaza für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen. Die Hisbollah-Miliz gibt an, mehr als 50 Raketen aus dem Libanon auf den Norden von Israel abgefeuert zu haben. Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen.