Lage im Nahen Osten ++ Waffenruhe im Libanon wird verlängert ++
Der Libanon hat Angaben des Weißen Hauses bestätigt, dass die Waffenruhe bis zum 18. Februar verlängert wird. Die israelische Geisel Arbel Yehud soll nach Angaben der Hamas in Kürze freikommen. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.
- Waffenruhe im Libanon wird verlängert
- Geisel Arbel Yehud soll in Kürze freikommen
- Trump hebt Bidens Lieferstopp schwerer Bomben an Israel auf
- Libanon wirft Israel Verzögerung bei Rückzug seiner Truppen vor
Ende des Liveblogs
Wir beenden an dieser Stelle den Liveblog - vielen Dank für Ihr Interesse.
Waffenruhe im Libanon wird verlängert
Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Nachbarland Libanon wird der US-Regierung zufolge um gut drei Wochen verlängert. Die Waffen zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär sollen nach Angaben des Weißen Haus bis zum 18. Februar schweigen.
In einer Erklärung bestätigte der Libanon, dass er sich bis zum 18. Februar an das Waffenstillstandsabkommen mit Israel halten wird.
Katar: Hamas lässt verschleppte Zivilistin vor Freitag frei
Die radikal-islamische Hamas will nach Angaben des Vermittlers Katars eine verschleppte israelische Zivilistin und zwei weitere Geiseln noch vor Freitag freilassen.
In einer Erklärung des katarischen Außenministeriums heißt es außerdem, Israel werde im Gegenzug den vertriebenen Palästinensern erlauben, ab Montagmorgen in den nördlichen Gazastreifen zurückzukehren.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden des Gazastreifens von der Freilassung der Zivilistin abhängig gemacht.
Ägypten gegen Umsiedlung von Palästinensern unter Zwang
Die ägyptische Regierung hat sich ablehnend zu Äußerungen von US-Präsident Donald Trump geäußert, wonach die Bewohner des Gazastreifens nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden sollten. Ägypten unterstütze das "unerschütterliche Bestehen des palästinensischen Volkes auf sein Land", erklärte das Außenministerium in Kairo.
Die Regierung lehne "jegliche Einmischung in diese unveräußerlichen Rechte ab, sei es durch Besiedlung oder Annexion von Land oder durch Entvölkerung dieses Landes durch Vertreibung". Dies gelte sowohl kurz- als auch langfristig. Trump hatte das kriegsverwüstete Palästinensergebiet zuvor als "Abrissgebiet" bezeichnet und gesagt, für einen Frieden im Nahen Osten sei es "zu räumen".
Palästinenser gegen Trumps Pläne für Gaza-Umsiedlung
US-Präsident Trump ist mit seiner Idee einer Umsiedlung von Bewohnern des zerstörten Gazastreifens in andere arabische Länder bei Betroffenen auf entschiedene Ablehnung gestoßen. Nur rechtsextreme Politiker in Israel wie Finanzminister Bezalel Smotrich oder der frühere Polizeiminister Itamar Ben-Gvir begrüßten den Vorschlag.
Trump hatte vor Journalisten gesagt, Ägypten und Jordanien könnten die Menschen aufnehmen. Er schlug vor, an einem anderen Ort Wohnungen zu bauen, wo die Palästinenser vielleicht "zur Abwechslung in Frieden leben" könnten. Das könne vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage.
Palästinenser: Gespräche über Freilassung weiterer Gaza-Geisel
Im Fall der israelischen Gaza-Geise Arbel Yehudl, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, laufen nach Angaben der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) Gespräche über ihre baldige Freilassung. Die Frau sei am Leben und über die Bedingungen ihrer Freilassung werde mit Hilfe von Vermittlern mit Israel verhandelt, sagte der stellvertretende PIJ-Generalsekretär, Mohammed Hindi, der Deutschen Presse-Agentur. Einen genauen Tag nannte er nicht.
Israel bestätigte, dass Gespräche geführt würden, berichtete die Zeitung "Times of Israel". Die Frau war bei dem Überfall extremistischer Palästinenser auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden und befindet sich den Informationen zufolge in der Gewalt des PIJ.
UNRWA berichtet von Räumungsbefehl in Jerusalem
Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) ist nach eigenen Angaben von den israelischen Behörden angewiesen worden, sein Hauptquartier in Jerusalem zu räumen. Die Mitarbeiter müssten das Gelände bis Donnerstag verlassen haben, erklärte UNRWA.
In Israel war im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet worden, das alle Verbindungen des Landes mit der UN-Einrichtung kappt und dem UNRWA jegliche Aktivitäten auf israelischem Territorium verbietet. Israel warf dem Hilfswerk vor, eine Unterwanderung durch die militant-islamistische Hamas zugelassen zu haben. Die Vereinten Nationen bestreiten dies.
In einer Mitteilung erklärte UNRWA, die Räumungsanordnung widerspreche den völkerrechtlichen Verpflichtungen von UN-Mitgliedsstaaten, darunter auch Israel. Räumlichkeiten der Vereinten Nationen seien unverletzlich und genössen gemäß der UN-Charta Privilegien und Immunitäten. UNRWA hatte im vergangenen Mai sein Hauptquartier in Ostjerusalem geschlossen, nachdem israelische Demonstranten dort Feuer gelegt hatten.
Palästinenser: Beschuss im Gazastreifen
Israelische Truppen sollen in der Nacht und am Sonntag nach palästinensischen Angaben in drei Fällen das Feuer auf Menschengruppen im Gazastreifen eröffnet haben. Dabei seien zwei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden, erklärte das Auda-Krankenhaus, das die Opfer aufnahm. Unter den Toten sei auch ein Kind.
Nach Angaben aus medizinischen Kreisen, auf die sich die Nachrichtenagentur dpa bezieht, wurde eine Person getötet, als das israelische Militär das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet habe. Eine Stellungnahme des israelischen Militärs lag nicht vor.
Im Rahmen der am vergangenen Sonntag in Kraft getretenen Waffenruhe mit der militant-islamistischen Hamas hat sich das israelische Militär aus mehreren Gebieten im Gazastreifen zurückgezogen. Zugleich hat es die Menschen in dem Küstengebiet davor gewarnt, sich den israelischen Truppen zu nähern, die noch immer in einer Pufferzone entlang der Grenze und im Netzarim-Korridor operieren.
Klinik: Drei ehemalige Geiseln entlassen
Die drei am vergangenen Sonntag von der Hamas freigelassene Geiseln sind Klinikangaben zufolge aus dem Krankenhaus entlassen worden. Romi Gonen (24), Emily Demari (28) und Doron Steinbrecher (31), würden bei Bedarf aber weiter in der Klinik behandelt, hieß es.
Wo die Frauen nach ihrer Woche Krankenhausaufenthalt nun unterkommen, ob etwa bei Angehörigen, dazu gab es zunächst keine Informationen. Experten gehen von einem langwierigen Rehabilitationsprozess aller freikommenden Geiseln aus.
Bewaffnete Hamas-Mitglieder hatten die drei aus Israel verschleppten Zivilistinnen vor einer Woche im Rahmen eines Waffenruhe-Abkommens mit Israel freigelassen.
Palästinenser: Zweijähriges Mädchen von Soldaten Israels erschossen
Palästinenservertreter haben israelischen Soldaten vorgeworfen, im besetzten Westjordanland ein zweijähriges Mädchen erschossen zu haben. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, das Kind habe gestern in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland einen Kopfschuss erlitten.
Das israelische Militär erklärte, es prüfe den Vorfall. Die Streitkräfte hätten auf Extremisten gefeuert, die sich hinter einem Gebäude verschanzt hätten. Man wisse von Berichten, dass eine unbeteiligte Zivilperson zu Schaden gekommen sei.
Libanon meldet mindestens 15 Tote im Süden des Landes
Nach dem Ablauf einer Frist zum Rückzug israelischer Truppen im Südlibanon kommt es dort zu Spannungen und teils tödlichem Beschuss. Mindestens 15 Menschen seien durch israelischen Beschuss getötet worden, darunter ein Soldat, und 83 verletzt, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. In einer früheren Meldung war von elf Toten die Rede gewesen.
Anwohner versuchten, im Süden in ihre Wohnorte zurückzukehren trotz der dort weiterhin stationierten israelischen Truppen. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, Verdächtige hätten sich Truppen genähert und die israelischen Soldaten deshalb Warnschüsse abgegeben, um Bedrohungen abzuwenden.
Mehrere Personen seien festgenommen worden und würden vor Ort verhört. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht.
Familien der Geiseln appellieren an Trump
Familien von in den Gazastreifen verschleppten Israelis haben an US-Präsident Donald Trump appelliert, den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einer Beendigung des Kriegs im Gazastreifen zu bewegen, um ihre Angehörigen nach Hause zu holen.
Im Rahmen einer mehrstufigen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas soll etwa ein Drittel der noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln, die beim Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden, freigelassen werden. Über die Freilassung der übrigen Geiseln sowie ein Ende des Krieges soll in einer zweiten Phase der Waffenruhe verhandelt werden.
Netanjahu hat Bereitschaft signalisiert, nach Abschluss der ersten Phase die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen. Hardliner in seiner Koalition haben damit gedroht, die Regierung zu stürzen, sollte er den Krieg gegen die Hamas nicht fortsetzen.
Hamas wirft Israel Verstoß gegen Gaza-Waffenruhe vor
Angesichts der verhinderten Rückkehr tausender Palästinenser in ihre Heimatorte im Norden des Gazastreifens hat die Hamas Israel einen Verstoß gegen das Abkommen zur Gaza-Waffenruhe vorgeworfen. "Die Hamas macht Israel verantwortlich für die Verzögerung bei der Umsetzung der Vereinbarung", erklärte die radikalislamische Palästinenserorganisation mit Blick auf die seit dem 19. Januar geltende Vereinbarung für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln.
"Die Besatzung blockiert unter dem Vorwand", dass die israelische Geisel Arbel Yehud gestern nicht freigelassen worden war, hieß es weiter. Dabei habe die Hamas "die Vermittler informiert, dass sie am Leben ist", und alle "notwendigen Garantien für ihre Freilassung" abgegeben.
Israel erklärte als Konsequenz aus der nicht erfolgten Freilassung von Yehud, die Armee werde sich vorerst nicht vom sogenannten Netzarim-Korridor zurückziehen - einer sieben Kilometer langen Verbindung in der Mitte des Gazastreifens, die den Norden vom Süden des Palästinensergebiets trennt. In der Folge konnten zahlreiche Palästinenser zunächst nicht in ihre Heimatorte im Norden des Gazastreifens zurückkehren.
Hamas reagiert skeptisch auf Trump-Vorschlag zu Umsiedlung
Die radikal-islamische Hamas reagiert skeptisch auf den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, Jordanien und Ägypten sollten weitere Palästinenser aus dem Gazastreifen aufnehmen. Man werde entsprechende Angebote oder Lösungen unter dem Deckmantel des Wiederaufbaus nicht akzeptieren, auch wenn wie hier "offenbar gute Absichten" dahinter stünden, sagt ein Mitglied des Hamas-Politbüros, Bassem Naim, der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Stellungnahme von Jordanien oder Ägypten liegt zunächst nicht vor.
Israel: Abzug aus dem Libanon wird nicht fristgerecht abgeschlossen
Israel hat bestätigt, dass es seinen Truppenabzug aus dem südlichen Libanon nicht wie in der Waffenruhe mit der Schiitenmiliz Hisbollah vereinbart am heutigen Sonntag abschließen wird. Die Vereinbarung schreite voran, sei aber in einigen Sektoren verzögert worden "und wird etwas länger dauern", teilte das Militär mit. Der Prozess des Abzugs werde "in der nahen Zukunft" fortgesetzt, vertriebene Einwohner des Südlibanons sollten noch nicht zurückkehren.
Das Waffenruhe-Abkommen hatte beiden Seiten 60 Tage eingeräumt, um ihre Kräfte aus dem Süden des Libanon abzuziehen. In diesem Zeitraum hatte die libanesische Armee in dem Gebiet einrücken und es sichern sollen. Israel hat erklärt, die Hisbollah und die libanesische Armee seien ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen. Das israelische Militär wirft der israelischen Armee wiederum vor, es daran zu hindern, die Kontrolle zu übernehmen.
Diplomaten: EU vor Teilaufhebung von Sanktionen gegen Syrien
Die Europäische Union erwägt die baldige Aussetzung ihrer Sanktionen gegen Syrien in den Bereichen Energie und Verkehr. Eine Lockerung bei Finanztransaktionen sei aber noch strittig, wie drei Diplomaten berichteten und wie aus einem von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehenen Dokument hervorgeht. Die EU-Außenminister wollen die Angelegenheit am Montag bei einem Treffen in Brüssel erörtern. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatte am Mittwoch Reuters gesagt, dass sie auf eine politische Einigung über eine Lockerung der Sanktionen hoffe.
Experten zufolge kann mit dem Sanktionsende die volle Funktionsfähigkeit der syrischen Flughäfen wiederhergestellt werden. Das wiederum könnte die Rückkehr von Flüchtlingen aus den EU-Ländern erleichtern. Ein Entgegenkommen in den Bereichen Energie und Elektrizität wird als wichtig angesehen, um die Lebensbedingungen zu verbessern, das Land zu stabilisieren und die Bürger zur Rückkehr zu bewegen.
Behörden in Syrien: Haben Waffen der Hisbollah abgefangen
Behörden der Übergangsregierung in Syrien haben nach eigenen Angaben eine Lieferung von Waffen abgefangen, die für die Hisbollah-Miliz im benachbarten Libanon bestimmt war. Die syrische Behörde für Grenzsicherheit veröffentlichte ein Foto, auf dem unter anderem Sturmgewehre, Raketenwerfer und Munition zu sehen sind. Die Waffen seien für die Hisbollah bestimmt gewesen und hätten auf "Schmuggelrouten" über die syrisch-libanesische Grenze gelangen sollen, hieß es.
Totenzahl im Südlibanon steigt
Beim Versuch der Rückkehr von Bewohnern in weiter israelisch besetzte Gebiete im Süden des Libanon hat es nach Angaben der Regierung in Beirut drei Todesopfer und 31 Verletzte gegeben. Die libanesische Regierung machte die israelische Armee dafür verantwortlich: Soldaten hätten auf Personen geschossen, die in ihre Orte zurückkehren wollten, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut am Sonntag mit.
Vom israelischen Militär gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die Armeeführung hatte am Samstag angeordnet, dass Tausende vertriebene Libanesen bis auf Weiteres nicht in die Dörfer nahe der Grenze zurückkehren sollten.
Palästinenser: Fünf Verletzte durch israelische Schüsse in Gaza
Im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge Menschen durch israelische Schüsse verletzt worden. Israelische Medien berichteten, Palästinenser hätten versucht, den Netzarim-Korridor, der den Gazastreifen in zwei Hälften teilt, zu durchqueren. Israels Armee erlaubt dies derzeit noch nicht.
Insgesamt seien fünf Personen verletzt worden, als das israelische Militär das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet habe, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur dpa, die Menschen hätten sich der Armee nicht genähert. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär sagte auf Anfrage, man gehe den Berichten nach.
Im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas war ursprünglich geplant, dass die Menschen eine Woche nach Beginn der Waffenruhe ohne Kontrollen vom Süden in den Norden über eine ausgewiesene Route gehen oder das Auto nehmen dürfen - bei letzterem allerdings mit Kontrolle. Die Route führt durch den Netzarim-Korridor.
Israel will dies nun aber erst erlauben, wenn eine israelische Zivilistin freigelassen ist, die nach Angaben der israelischen Regierung ursprünglich am Samstag gemäß der Vereinbarung hätte freikommen sollen.
Israels Minister Smotrich nennt Trump-Idee zum Gazastreifen "großartig"
Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump für eine vollständige Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen begrüßt. "Die Idee, für sie andere Orte zu finden, in denen sie ein besseres Leben beginnen können, ist eine großartige Idee", erklärte Smotrich mit Blick auf die Bewohner des Gazastreifens.
"Nach Jahren der Glorifizierung von Terrorismus werden sie in der Lage sein, ein neues und gutes Leben an anderen Orten aufzubauen", fügte der Minister mit Blick auf die Herrschaft der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen hinzu. Nur unkonventionelle Überlegungen zur Beilegung des Nahost-Konflikts könnten eine "Lösung des Friedens und der Sicherheit" bringen.
Israel wirft Hamas zwei Verstöße gegen Waffenruhe-Abkommen vor
Israel hat der Hamas zwei Verstöße gegen die seit gut einer Woche gültige Waffenruhe vorgeworfen. "Arbel Yehud, eine zivile Geisel, deren Freilassung für Samstag geplant war, wurde nicht freigelassen, und die detaillierte Liste mit dem Status aller Geiseln wurde nicht vorgelegt", erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu.
Bereits gestern hatte Israels Armeesprecher Daniel Hagari der Hamas vorgeworfen, mit Yehuds nicht erfolgter Freilassung gegen die Waffenruhe zu verstoßen. Daraufhin erklärte die Hamas, Yehud, die nach Medienberichten einen familiären Bezug zu Deutschland hat, sei "am Leben und bei guter Gesundheit" und werde am kommenden Samstag freigelassen.
Israel erklärte mit Blick auf die nicht erfolgte Freilassung von Yehud, die Armee werde sich vorerst nicht vom sogenannten Netzarim-Korridor zurückziehen - einer sieben Kilometer langen Verbindung in der Mitte des Gazastreifens, die den Norden vom Süden des Palästinensergebiets trennt.
Libanon: Ein Toter und 17 Verletzte nach israelischem Beschuss
Die Zahl der Opfer nach dem vom Libanon gemeldeten israelischen Beschuss im Südlibanon hat sich erhöht. Nach libanesischen Angaben sind dabei mindestens ein Mensch getötet und 17 weitere verletzt worden. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, israelische Soldaten seien gewaltsam gegen zurückkehrende Bewohner mehrerer Dörfer vorgegangen. Dabei habe es in Hula einen Toten und neun Verletzte und in Kfar Kila acht Verletzte gegeben.
Offenbar Verletzte durch israelischen Beschuss im Südlibanon
Im Südlibanon sind Medienberichten zufolge mindestens fünf Menschen durch israelischen Beschuss verletzt worden. Zu dem Vorfall sei es bei dem Versuch von Bewohnern gekommen, in das Dorf Kfar Kila zurückzukehren, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur.
Eigentlich hätten die israelischen Streitkräfte im Rahmen einer mit der radikal-islamistischen Hisbollah getroffenen Waffenruhe-Vereinbarung heute aus dem Gebiet abziehen sollen. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte jedoch am Freitag erklärt, die Frist werde nicht eingehalten, weil das Abkommen von libanesischer Seite nicht vollständig umgesetzt worden sei. Das israelische Militär ordnete an, dass Tausende vertriebene Libanesen bis auf Weiteres nicht in die Dörfer nahe der Grenze zurückkehren sollten.
Trump will Menschen aus Gaza in arabische Länder bringen
US-Präsident Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, den weitgehend zerstörten Gazastreifen zu räumen und die dort lebenden Palästinenser in arabische Länder zu bringen.
Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten. Man spreche von anderthalb Millionen Menschen, "und wir säubern das Gebiet einfach gründlich".
Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen der militant-islamistischen Hamas und Israel ist der Küstenstreifen heftig zerstört worden. Die UN betrachten ihn noch immer als israelisch besetztes Gebiet, weil Israel dort Kontrolle ausübt.
Der Gazastreifen sei buchstäblich eine Abrissbrache, fast alles werde abgerissen, und die Menschen stürben dort, sagte Trump laut den mitreisenden Journalisten. Also würde er lieber mit einigen arabischen Nationen zusammenarbeiten und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo die Palästinenser vielleicht zur Abwechslung in Frieden leben könnten. Es könnte vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage.
UNHCR: Sanktionen gegen Syrien aufheben
Der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, hat westliche Regierungen aufgerufen, ihre gegen Syrien verhängten Sanktionen aufzuheben, welche seinen Angaben zufolge ein "Hindernis" für die Rückkehr von Millionen Flüchtlinge in das Land darstellen.
Der Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember habe "eine Chance für das Land geschaffen, die wir seit Jahrzehnten nicht mehr hatten, und ich denke, wir müssen sie ergreifen", sagte Grandi am Samstag bei einem Besuch in Damaskus.
"Die Sanktionen sind im Moment ein großes Hindernis für die Rückkehr der Flüchtlinge", erklärte der UNHCR-Chef und betonte, die Sanktionen seien "für eine andere Situation geschaffen" worden und müssten deshalb "überprüft und hoffentlich aufgehoben" werden.
Trump hebt Bidens Lieferstopp schwerer Bomben an Israel auf
US-Präsident Donald Trump hat die von seinem Vorgänger Joe Biden zurückgehaltene Lieferung schwerer Bomben an Israel freigegeben. Das Weiße Haus bestätigte der Deutschen Presse-Agentur in Washington entsprechende Berichte.
Die New York Times und das Portal Axios schrieben, dass das Pentagon angewiesen worden sei, die Lieferung der 2.000-Pfund-Bomben fortzusetzen. Es solle sich dabei um Mk-84-Bomben handeln, die die USA auf Lager hätten, berichtete die New York Times.
"Viele Dinge, die von Israel bestellt und bezahlt, aber von Biden nicht verschickt wurden, sind nun auf dem Weg!", schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Im vergangenen Jahr hatte die US-Regierung von Biden eine Lieferung schwerer Bomben aus Sorge gestoppt, sie könnten in bewohnten Gebieten im Gazastreifen eingesetzt werden.
Libanon wirft Israel Verzögerung bei Rückzug seiner Truppen vor
Die libanesische Armee ist eigenen Angaben zufolge bereit, gemäß einem Abkommen zwischen der Hisbollah und Israel seine Truppen im Süden des Landes zu stationieren und wirft Israel vor, den geplanten Abzug seiner Soldaten aus dem Gebiet zu verzögern.
Es habe bei einigen Etappen eine Verzögerung gegeben, welche "auf den zögerlichen Rückzug des israelischen Feindes zurückzuführen ist", erklärte die Armee. Die Armee sei bereit, ihre Stationierung fortzusetzen, "sobald der israelische Feind sich zurückzieht", hieß es in der Erklärung weiter.
Israel hatte am Freitag, kurz vor dem Ablauf einer 60-tägigen Frist für den Abzug israelischer Truppen aus dem Libanon, angekündigt, dass dieser länger in Anspruch nehmen werde. Als Grund gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu an, dass das Ende November geschlossene Abkommen vom Libanon nicht "vollständig erfüllt" worden sei.
Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen
Im Gazastreifen warten Hunderte Palästinenser darauf, dass Israel die Rückkehr in den Norden erlaubt. In Ramallah feierten Tausende Menschen die Freilassung der palästinensischen Gefangenen. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.