Marco Rubio (M.)
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Krieg gegen die Ukraine ++ Rubio nach Saudi-Arabien aufgebrochen ++

Stand: 10.03.2025 10:16 Uhr

US-Außenminister Rubio ist zu Gesprächen mit Vertretern der Ukraine nach Saudi-Arabien aufgebrochen. US-Präsident Trump deutet an, Kiew künftig womöglich wieder Geheimdienstinformationen zur Verfügung zu stellen.

Die wichtigsten Entwicklungen:

Russische Truppen versuchen nach ukrainischen Angaben von der russischen Region Kursk aus in die nordostukrainische Region Sumy vorzudringen. Es handele sich um kleine Angriffsgruppen, teilte ein Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes im Fernsehen mit. Sie versuchten, von der russischen Region Kursk in ukrainisches Gebiet einzudringen, sich zu sammeln und später tiefer in das ukrainische Territorium vorzudringen, wahrscheinlich um Nachschubwege abzuschneiden. Der Grenzschutz versuche, die Angriffe mit Artillerie und anderen Mitteln abzuwehren.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Diese Woche wird es keine Gespräche zwischen Russland und den USA über Wege zur Beendigung des Krieges geben, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Dagegen hatte der US-Sender CNN am Sonntag berichtet, US-Vertreter würden bei Gesprächen mit der Ukraine in Saudi-Arabien in dieser Woche auch mit russischen Unterhändlern reden.

Russland hat zwei britische Botschaftsangehörige angewiesen, binnen zwei Wochen das Land zu verlassen. Das gab das russische Außenministerium bekannt. Betroffen sind demnach der zweite Sekretär der Botschaft und der Ehemann der ersten Sekretärin der politischen Abteilung. Den beiden Männern werde demnach vorgeworfen, bei der Einreise absichtlich falsche Angaben gemacht zu haben. Zudem würden sie der Spionagetätigkeit verdächtigt. Der Geheimdienst FSB habe Anzeichen für nachrichtendienstliche und umstürzlerische Arbeiten dieser Diplomaten festgestellt, die die Sicherheit Russlands bedrohten, so das Außenministerium.

Ein Vertreter der britischen Botschaft wurde demnach ins Außenministerium einbestellt. Aus London gab es dazu bislang keine Reaktion.

Für ein gemeinsames Marinemanöver sind russische und chinesische Kriegsschiffe in iranischen Gewässer eingetroffen. Nach Angaben des iranischen Militärs beteiligt sich Russland mit zwei Zerstörern und einem Versorgungsschiff, China entsendet einen Zerstörer und ein Versorgungsschiff. Iran stellt mit seiner Marine und den Revolutionsgarden insgesamt zehn Schiffe.

Nach Angaben des chinesischen Verteidigungsministeriums werden bei der Übung unter anderem die Bekämpfung von Zielen auf dem Meer, Festnahmen und gemeinsame Rettungsaktionen trainiert. Damit solle das Vertrauen zwischen den Armeen der beteiligten Länder vertieft werden, hieß es.

In der südrussischen Region Samara ist nach Angaben der Behörden ein Lagerhaus nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Flammen aufgegangen. Es gebe keine Verletzten, teilte das russische Katastrophenschutzministerium auf Telegram mit. Das Verteidigungsministerium teilte mit, die russische Flugabwehr habe drei Drohnen über der Region Samara zerstört.

Das ukrainische Militär wiederum erklärte auf Telegram, Russland habe in der Nacht 176 Drohnen in Richtung der Ukraine eingesetzt. 130 davon seien abgeschossen worden, 42 hätten ihr Ziel nicht erreicht, wahrscheinlich aufgrund von Gegenmaßnahmen der elektronischen Kriegsführung. Was mit den übrigen vier Drohnen geschehen ist, wurde nicht mitgeteilt.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russische Soldaten rücken laut pro-russischen Militärbloggern im Rahmen einer großen Umzingelungsoperation in der Region Kursk weiter vor. Ziel sei, tausende ukrainische Soldaten im Westen Russlands zur Flucht oder zur Kapitulation zu zwingen, schreibt der Kriegsblogger Two Majors. Die russischen Streitkräfte rückten aus mindestens sieben Richtungen auf den so genannten "Kessel" in Kursk vor. Der Blogger Juri Podoljaka schreibt, er habe Schwierigkeiten, mit den Ereignissen Schritt zu halten, da der russische Vormarsch so schnell verlaufe und die ukrainischen Einheiten in mehreren Taschen in Kursk gefangen seien.

US-Außenminister Marco Rubio ist zu neuen Ukraine-Gesprächen nach Saudi-Arabien aufgebrochen. Er verließ den Luftwaffenstützpunkt Homestead in Miami im US-Bundesstaat Florida am Sonntagabend. Bei den dreitägigen Gesprächen in Dschidda wird Rubio nach Angaben seiner Sprecherin ausloten, wie "man das Ziel des Präsidenten, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, voranbringen kann". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits mitgeteilt, ebenfalls in Saudi-Arabien zu sein.

Einem Bericht zufolge wollen die USA beim Treffen mit einer ukrainischen Delegation am Dienstag in Saudi-Arabien feststellen, zu welchen Zugeständnissen die Ukraine bereit ist. "Man kann nicht sagen: 'Ich will Frieden' und gleichzeitig: 'Ich weigere mich, Kompromisse einzugehen'", sagte ein US-Beamter laut der Nachrichtenagentur Reuters zu den bevorstehenden Gesprächen. "Wenn sie nur an den Grenzen von 2014 oder 2022 interessiert sind, sagt uns das etwas", hieß es demnach weiter.

Die Ukraine kann im Verteidigungskrieg gegen Russland wohl darauf hoffen, künftig wieder Geheimdienstinformationen der USA zu bekommen. Auf die Frage eines Reporters, ob er erwäge, den Ukrainern nach dem vorübergehenden Stopp nun doch wieder Geheimdienstdaten bereitzustellen, antwortete US-Präsident Donald Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One, man sei kurz davor. Details nannte er jedoch nicht - so dass offen blieb, ab wann wieder Aufklärungsdaten der US-Geheimdienste an die Ukrainer gehen könnten.

Auch dazu, wie es mit den ausgesetzten Militärhilfen für die Ukraine weitergehen könnte, sagte der 78-Jährige nichts. Trump äußerte sich jedoch zuversichtlich mit Blick auf die anstehenden Gespräche zwischen Vertretern der USA und der Ukraine in Saudi-Arabien. "Ich denke, wir werden diese Woche große Fortschritte machen", sagte der Republikaner mit Blick auf das Treffen der Unterhändler in Dschidda. Er rechne mit einem "guten Ergebnis", betonte Trump. "Ich glaube, dass diese Woche einige sehr große Dinge passieren könnten. Ich hoffe es."

In kein Land der Erde sind in den vergangenen Jahren mehr Waffen geliefert worden als in die Ukraine. Das geht aus einem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI hervor. Die ukrainischen Einfuhren von Rüstungsgütern wuchsen demnach im Vergleich der vergangenen beiden Fünfjahreszeiträume um fast das 100-fache. Die Ukraine hat sich damit im Zuge ihrer Verteidigung gegen den seit drei Jahren anhaltenden russischen Angriffskrieg zum größten Rüstungsimporteur der Welt entwickelt. 

Aus den aktuellen Daten geht auch hervor, dass die Waffenimporte der europäischen Staaten 2020 bis 2024 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 bis 2019 um 155 Prozent gestiegen sind. Hintergrund sei der Ukraine-Krieg und die Ungewissheit über die zukünftige US-Außenpolitik, hieß es.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bestätigt, dass er einen Tag vor den geplanten US-ukrainischen Gesprächen nach Saudi-Arabien reisen wird. "Morgen werden wir weiter für den Frieden arbeiten - ich werde Saudi-Arabien besuchen", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Die ersten Gespräche der Unterhändler seien bereits zufriedenstellend verlaufen. "Wir hoffen auf Ergebnisse, sowohl im Hinblick auf den Frieden als auch auf die weitere Unterstützung."

Auch US-Außenminister Marco Rubio nimmt an den Gesprächen mit der Ukraine in Saudi-Arabien teil. Rubio werde heute nach Dschidda aufbrechen, um dort mit der ukrainischen Seite über eine mögliche Friedenslösung für den russischen Angriffskrieg gegen das Land zu beraten, teilte das US-Außenministerium in Washington mit.

In der Debatte über die Entsendung europäischer Friedenstruppen in die Ukraine hat Polens Präsident Andrzej Duda eine Beteiligung der NATO verlangt. "Eine solche Entscheidung muss im Rahmen der NATO getroffen werden", sagte Duda im französischen Sender LCI.

Der britische Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten nach dem Eklat zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus eine Entsendung von Truppen in die Ukraine ins Spiel gebracht, die dort nach einem möglichen Waffenruhe-Abkommen mit Moskau den Frieden im Sinne Kiews absichern könnten. Russland lehnt die Entsendung europäischer Streitkräfte zur Einhaltung eines möglichen Friedensabkommens ab.

Starlink-Chef Musk hat klargestellt, dass die Ukraine weiter Zugang zu dem Satellitennetzwerk behalten soll. Russland hat nach eigenen Angaben drei weitere Ortschaften in der Grenzregion Kursk von der ukrainischen Armee zurückerobert.