Auktion der Netzagentur Windparkrechte für drei Milliarden versteigert
Zum zweiten Mal hat der deutsche Staat Offshore-Windrechte versteigert und dabei Milliarden eingenommen. 2031 sollen in der Nordsee nordwestlich von Helgoland weitere Windparks in Betrieb gehen.
Die Bundesnetzagentur hat die Rechte für den Bau von zwei Windparks in der Nordsee für rund drei Milliarden Euro versteigert. Dabei handelt es sich um zwei Gebiete etwa 120 Kilometer nordwestlich von Helgoland.
Eines der beiden Areale soll Platz für einen Offshore-Windpark mit einer Leistung von 1.500 Megawatt bieten, im anderen Gebiet sei eine Leistung von 1.000 Megawatt möglich, wie die Behörde in Bonn mitteilte. Demnach könnten dort geplante Windparks im Jahr 2031 ans Netz gehen.
Bei der einen Fläche bekam die Offshore Wind One GmbH für 1,96 Milliarden Euro den Zuschlag, bei der anderen eine Projektgesellschaft des Energiekonzerns EnBW für 1,07 Milliarden Euro. Die Unternehmen können nun ein Planfeststellungsverfahren durchführen lassen, um Windräder errichten sowie betreiben zu dürfen und den Strom ins deutsche Netz einzuspeisen.
Bei dem Bieterkonsortium Offshore Wind One GmbH war auch der Energiekonzern RWE dabei, das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge das Konsortium aber kurzfristig verlassen. "TotalEnergies wird das Projekt allein realisieren", sagte eine RWE-Sprecherin. TotalEnergies ist ein französischer Konzern, der Öl, Gas und andere Energieprodukte verkauft sowie Ladepunkte für Elektroautos betreibt.
2023 erstmals Versteigerung von Flächen
Es ist erst das zweite Mal, dass Unternehmen in Deutschland Geld zahlen für Offshore-Windrechte - früher war es üblich, dass der Staat sie fördert, also dass die Firmen dafür Geld bekommen. Später verzichteten Unternehmen auf diese Förderung, bezahlten aber auch kein Geld für das Recht, die Windparks zu bauen.
Aufgrund steigender Nachfrage führte die Netzagentur im vergangenen Jahr dann erstmals eine Auktion durch, die 12,6 Milliarden Euro einbrachte. 90 Prozent der Auktionserlöse fließen in die Senkung der Stromkosten, jeweils fünf Prozent kommen dem Meeresnaturschutz und der Förderung einer umweltschonenden Fischerei zugute. Es ging damals um mehr Leistung - 7.000 Megawatt auf drei Flächen. Nun sind es 2.500 Megawatt auf zwei Flächen.
30.000 Megawatt Leistung bis 2030 als Ziel
Ende 2023 waren in Nord- und Ostsee nach Angaben des Energiekonzerns EnBW Windräder mit einer Leistung von insgesamt knapp 8.500 Megawatt installiert. Bis 2030 sollen es laut Bundesregierung 30.000 Megawatt sein.
"Die Ergebnisse zeigen die Attraktivität von Investitionen in Offshore-Windenergie in Deutschland", sagte Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller laut der Mitteilung seiner Behörde. "Sie sind ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung der Offshore-Ausbauziele."