Ex-Anwalt von Trump verurteilt Giuliani verliert Apartment an Wahlhelferinnen
Trumps Vertrauter Giuliani wurde wegen Verleumdung zweier Wahlhelferinnen verurteilt - konnte den Schadensersatz aber nicht zahlen. Deshalb muss New Yorks ehemaliger Bürgermeister ihnen nun Luxuswohnung, Uhren und Auto übergeben.
Bei den Präsidentschaftswahlen 2020 beschuldigte Rudy Giuliani zwei Wahlhelferinnen in Georgia zu Unrecht des Wahlbetrugs. Es folgte ein Gerichtsverfahren und ein Urteil im vergangenen Dezember gegen Donald Trumps ehemaligen Anwalt: Er sollte den Frauen insgesamt 148 Millionen Dollar Schadensersatz zahlen. Doch Giuliani beantragte danach Insolvenz - und konnte die Summe offenbar nicht aufbringen.
Die beiden Frauen - Mutter und Tochter - sollen nun anders entschädigt werden: Nach einem weiteren Gerichtsurteil muss Giuliani seine Wohnung in Manhattan an sie übergeben, außerdem auch eine Uhrensammlung und einen Mercedes, der einst Hollywood-Schauspielerin Lauren Bacall gehörte.
Wohnung binnen einer Woche abgeben
Dem Urteil zufolge muss Giuliani sein Apartment binnen einer Woche abtreten. Die Frauen hätten dann das Recht, es zu verkaufen, sagte ihr Anwalt Aaron Nathan dem Nachrichtensender CNN. Die Wohnung mit einer holzvertäfelten Bibliothek liegt an der New Yorker Upper East Side unweit vom Central Park. Früheren Berichten zufolge stellte Giuliani sie 2023 für 6,5 Millionen Dollar zum Verkauf - und senkte den Preis später auf gut fünf Millionen.
Giuliani hatte nach den Wahlen 2020 fälschlicherweise behauptet, dass Helfer wie die beiden Frauen Wahlzettel von Trump weggeworfen und gefälschte Zettel des am Ende siegreichen Joe Biden gezählt hätten. Das Mutter-Tochter-Duo aus Georgia geriet dabei in den Fokus von wütenden Trump-Anhängern, weil sie auf einem verbreiteten Video zu sehen waren.
Wegbegleiter Trumps
Giuliani war nach Trumps Wahlniederlage eine zentrale Figur bei den Versuchen des abgewählten Amtsinhabers, den Wahlausgang mittels haltloser Betrugsvorwürfe zu kippen und sich damit im Amt zu halten.
Bevor er zu Trumps loyalen und teils aggressivem Wegbegleiter wurde, war er über Parteigrenzen hinweg hoch angesehen, auch in seinem damaligen Amt als Bürgermeister von New York während der Terroranschläge des 11. September.