Donald Trump

Neue Zölle Trump warnt Bürger vor "schmerzhaften" Folgen

Stand: 03.02.2025 09:15 Uhr

Nach den angeordneten Zöllen auf Importe aus Kanada, Mexiko und China hat US-Präsident Trump die Amerikaner auf die Folgen vorbereitet: Sie könnten "schmerzhaft" sein. Zugleich deutete er Verhandlungsbereitschaft an.

US-Präsident Donald Trump hat mögliche Negativfolgen für die Amerikaner durch die von ihm verhängten neuen Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China eingeräumt. "Wird es schmerzhaft? Ja, vielleicht (vielleicht auch nicht!)", schrieb Trump in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. "Aber wir werden Amerika wieder groß machen und das wird den Preis wert sein, der dafür gezahlt werden muss", fügte er hinzu. 

Zugleich öffnete Trump die Tür für Verhandlungen. So kündigte er an, heute mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau über die Zollerhöhungen sprechen zu wollen. Vor Reportern sagte er, dass er zudem mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum das Gespräch suchen werde.

Trump hatte zuvor per Dekret Strafzölle in Höhe von zehn Prozent auf sämtliche Einfuhren aus China angeordnet und damit Sorgen vor einem Handelskrieg mit weltweiten Auswirkungen etwa für die Autoindustrie geschürt. Für Waren aus Mexiko und Kanada sind künftig Zölle von 25 Prozent fällig, auf kanadische Energieimporte - etwa Öl, Erdgas und Strom - werden zehn Prozent erhoben. Kanada kündigte umgehend Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Importe im Wert von bis zu 155 Milliarden Dollar (150 Milliarden Euro) an, etwa auf Alkohol und Früchte. Mexikos Regierung plant auch Gegenmaßnahmen, sie habe dem US-Präsidenten jedoch zunächst einen Dialog vorgeschlagen und warte auf Antwort. Die chinesische Führung stellte ebenfalls Schritte zur Wahrung der Wirtschaftsinteressen der Volksrepublik in Aussicht.

Jörg Endriss, ARD Peking, zu Reaktionen Chinas auf neue US-Zölle

tagesschau24, 03.02.2025 10:00 Uhr

Warnung vor gravierenden Folgen

Die neuen Zölle sollen von Dienstag an gelten. Experten gehen von gravierenden Folgen vor allem für Mexiko und Kanada aus. Die Verhängung umfassender Zölle gegen drei wichtige Handelspartner der USA birgt nach Einschätzung von Experten jedoch erhebliche Risiken für Trump. Höhere Importkosten würden wahrscheinlich "die Verbraucherausgaben und Unternehmensinvestitionen dämpfen", sagte der Chefökonom der Beratungsfirma EY, Gregory Daco.

Trump plant Importzölle in naher Zukunft gegen die EU

Auch der Europäischen Union hat US-Präsident Donald Trump mit Importzöllen gedroht - und zwar in naher Zukunft: "Ich habe keinen Zeitplan, aber es wird sehr bald sein", sagte Trump in Washington. Die EU-Länder "nutzen uns wirklich aus", klagte er, die USA hätten ein Handelsdefizit von 300 Milliarden Dollar (rund 293 Milliarden Euro) mit der EU. "Sie nehmen weder unsere Autos noch unsere Agrarprodukte, fast nichts, und wir alle nehmen, Millionen von Autos, riesige Mengen an Agrarprodukten." Die EU hatte zuvor angekündigt, auf eventuelle Maßnahmen Trumps "entschieden reagieren" zu wollen. Bisher seien aber keine konkreten Pläne für Zölle gegen die EU bekannt.

Wohl vorerst keine Zölle gegen Großbritannien

Keine Zölle will Trump offenbar vorerst gegen Großbritannien erheben. "Wir werden sehen, was passiert. Es könnte (mit Großbritannien) passieren", sagte er. Er halte jedoch eine Einigung mit London für möglich.  Der britische Premierminister Keir Starmer sei "sehr nett", sagte Trump. "Wir hatten ein paar Treffen, wir hatten zahlreiche Telefonate, wir verstehen uns sehr gut, und wir werden sehen, ob wir sie ausgleichen können oder nicht", fügte er mit Blick auf die Handelsbilanz mit Großbritannien hinzu.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 03. Februar 2025 um 09:00 Uhr.