Bundestagswahl 2025

Tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Winter-CSD in der Innenstadt von Frankfurt am Main

Demos vor Bundestagswahl Zehntausende bei CSDs in 50 Orten

Stand: 15.02.2025 20:52 Uhr

"Wähl Liebe": Unter diesm Motto hat es in rund 50 deutschen Orten CSDs gegeben. So sollte vor der Bundestagswahl auf die Rechte queerer Menschen hingewiesen werden. Insgesamt beteiligten sich Zehntausende.

Rund eine Woche vor der Bundestagswahl sind Tausende Menschen in Deutschland dem Aufruf zu einer Winterausgabe des Christopher Street Day (CSD) gefolgt. Die bundesweite Kampagne "Wähl Liebe" hatte für rund 50 Orten Demonstrationen organisiert. Den Veranstaltern zufolge sollte ein Zeichen für Vielfalt und Diversität und gegen Hass gesetzt werden.

In Berlin nahmen nach Angaben einer Polizeisprecherin rund 6.000 Menschen teil. CSD-Sprecher Andre Lehmann sprach von gut 15.000 Teilnehmern. Der CSD wolle ein Zeichen setzen, dass die Rechte queerer Menschen in der Demokratie nicht verhandelbar seien.

Auch in anderen Städten gab es Demonstrationen. So rief unter anderem "Cologne Pride" in Köln auf dem Neumarkt zu einer Kundgebung auf. Nach Polizeiangaben kamen in der Spitze 10.000 Teilnehmer. Laut Veranstaltern waren es 13.000. In Frankfurt am Main gingen laut Polizei mehr als 15.000 Menschen auf die Straße. Die Initiatoren schätzten die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 20.000. 

Schweigeminute für Anschlagsopfer

In Frankfurt am Main sprachen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung auf Transparenten gegen jegliche Kooperationen mit der AfD aus. Zur Kundgebung hatten auch weitere Organisationen aufgerufen.

Es sei an der Zeit, "die Demokratie gegen alle populistischen Versuchungen zu verteidigen", sagte der evangelische Stadtdekan Holger Kamlah vor der Veranstaltung. Kamlah leitete bei der Versammlung auf dem Frankfurter Römerberg eine Schweigeminute zum Gedenken an die jüngsten Anschlagsopfer in Deutschland von Mannheim bis München ein.

Auch in den Landeshauptstädten Dresden, Schwerin, Potsdam, Magdeburg und Erfurt waren Demos geplant - ebenso wie etwa in der sächsischen Kreisstadt Limbach-Oberfrohna oder Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem hatte die CSD-Bewegung in München, Nürnberg, Würzburg, Regensburg und anderen Städten zum Einsatz für die Rechte queerer Menschen, die finanzielle Absicherung queerer Projekte und einen besseren Schutz vor Hasskriminalität und Hatespeech aufgerufen.

"Erstarken rechtsextremer Parteien erfordert Wachsamkeit"

In Osnabrück zogen nach Angaben der Polizei zwischen 3.000 und 3.500 Menschen durch die Stadt, in Braunschweig etwa 2.000. "Es blieb völlig ohne Störungen", sagten die Polizeisprecher. Zum CSD Hannover kamen mehr als 800 Menschen. In Hamburg traten nach Polizeiangaben rund 3.800 Menschen öffentlich für queere Rechte und Demokratie ein.

CSD-Vertreter schrieben in ihrem Aufruf: "Das Erstarken rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Deutschland, Europa und der Welt erfordert von uns allen Wachsamkeit, um unsere Rechte und Freiheiten zu verteidigen." Es solle gemeinsam gezeigt werden, dass Liebe stärker sei als Hass. "Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, selbstbestimmt, frei und sicher zu leben! Wir sind von der Stärke einer solidarischen Gesellschaft überzeugt." Davon profitierten alle gesellschaftlichen Gruppen und Menschen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 15. Februar 2025 um 18:00 Uhr.