
Krieg gegen die Ukraine ++ Kellogg: Ukraine wird kein Abkommen aufgezwungen ++
Der US-Sondergesandte Kellogg hat betont, niemand wolle der Ukraine ein Friedensabkommen aufzwingen. Frankreichs Präsident Macron telefonierte seinem Büro zufolge vor dem Spitzentreffen zum Ukraine-Krieg mit US-Präsident Trump. Der Liveblog vom Montag zum Nachlesen.
Die wichtigsten Entwicklungen im Liveblog:
- Kellogg: Niemand wird Selenskyj Friedensabkommen aufzwingen
- Ukraine nimmt nicht an Gesprächen in Saudi-Arabien teil
- Kreml: Russlands Außenminister Lawrow trifft US-Delegation
- Trump: Treffen mit Putin steht bevor
Ende des Liveblogs
Für heute beenden wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Starmer: Brauchen Sicherheitsgarantien der USA
Der britische Premierminister Keir Starmer sieht nach eigenen Angaben zwar eine Rolle Europas bei der Sicherung eines Friedens in der Ukraine. Auch sei er bereit, dafür einen Einsatz britischer Truppen zu erwägen. "Aber es muss Rückendeckung durch die USA geben, denn nur eine Sicherheitsgarantie der USA kann Russland effektiv von einem erneuten Angriff auf die Ukraine abhalten", sagt Starmer nach dem europäischen Ukraine-Treffen in Paris.
Tusk: Verteidigungsausgaben zählen nicht bei EU-Defizit
Nach Darstellung des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk sollen Verteidigungsausgaben nicht in die EU-Defizitberechnungen einfließen. Tusk spricht nach dem europäischen Ukraine-Treffen in Paris von Milliarden von Euro in der EU, die für die Verteidigung mobilisiert werden könnten. Alle anderen Teilnehmer des Treffens hätten ähnliche Ansichten wie seine Regierung gezeigt, sagt Tusk weiter.
Selenskyj: "Niemand ist an einem Afghanistan 2.0 interessiert"
Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt davor, dass es bei einem Ende des Ukraine-Kriegs zu einer Lage wie 2021 in Afghanistan kommen könnte. In der ARD-Sendung maischberger sagte er zudem, dass Absprachen ohne die Ukraine zwecklos seien.
Scholz: Einige Dinge unverhandelbar für Frieden
Bundeskanzler Olaf Scholz hat einige Punkte genannt, die aus seiner Sicht bei möglichen Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine nicht zur Debatte stehen dürfen. Nach einem Gipfeltreffen mit europäischen Kollegen in Paris sagte er: "Für uns ist klar: Das Land muss seinen Weg weitergehen können in die Europäische Union, es muss seine Demokratie und seine Souveränität verteidigen können und es muss in der Lage sein, eine eigene starke Armee zu unterhalten. Dafür werden dann auch wir gebraucht zusammen mit unseren amerikanischen und internationalen Freunden und Partnern, damit das in Friedenszeiten auch tatsächlich gelingen kann." Diese Dinge stünden nicht zur Verhandlung.
Die Gespräche seien notwendig und richtig gewesen, sagte Scholz. Auf X schrieb er im Anschluss: "Die Situation für Europa ist schwierig."
Scholz "irritiert" über Friedenstruppen-Diskussion
Nach dem Ukraine-Gipfel in Paris hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Diskussion über eine europäische Friedenstruppe erneut als "völlig verfrüht" zurückgewiesen. "Ich bin sogar ein wenig irritiert über diese Debatten, das will ich ganz offen sagen", sagte Scholz. Hier werde über die Köpfe der Ukrainer hinweg über mögliche Ergebnisse von Friedensgesprächen diskutiert, die noch nicht stattgefunden haben. "Das ist höchst unangemessen, um es ganz offen und ehrlich zu sagen."
Kurz vor dem Treffen einiger europäischer Staats- und Regierungschefs in Paris hatte der britische Premierminister Keir Starmer sich bereit gezeigt, notfalls Soldaten in die von Russland angegriffene Ukraine zu entsenden. In einem Gastbeitrag für den Telegraph schrieb er, Großbritannien könne bei der Arbeit an Sicherheitsgarantien für die Ukraine eine führende Rolle übernehmen. Der französische Präsident Emmanuel Macron treibt das Thema einer europäischen Friedenstruppe schon länger voran.
Gespräche im Elysée-Palast laufen
Die Gespräche einiger Staats- und Regierungschefs in Paris sind gestartet, wie ARD-Korrespondentin Friederike Hofmann vor Ort berichtet. Gerade einmal zwei Stunden seien für das Gespräch eingeplant.
US-Gesandter: Niemand wird Selenskyj Friedensabkommen aufzwingen
Dem US-Ukrainebeauftragten Keith Kellogg zufolge wird niemand dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Friedensabkommen aufzwingen. Die Entscheidung darüber werde Selenskyj zusammen mit dem ukrainischen Volk treffen, sagte Kellogg im NATO-Hauptquartier in Brüssel. Seine Reise in die Ukraine werde noch vorbereitet, er werde sich dann mit Selenskyj treffen. Weiter sagte Kellogg zum Friedensprozess, die Diskussionsbeiträge von allen würden Gehör finden. Allerdings erklärte er auch, es sei nicht sinnvoll, wenn alle für ein Friedensabkommen mit am Tisch säßen. Am Samstag sagte Kellogg, die Europäer würden nicht bei den Gesprächen dabei sein.
Von der Leyen empfängt Trumps Ukrainebeauftragten Kellogg
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen empfängt am Dienstagvormittag in Brüssel den US-Sonderbeauftragten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg. Bei dem Treffen geht es um eine Abstimmung über die Ukraine-Pläne von US-Präsident Donald Trump und die Konsequenzen für Europa.
Am Montag war Kellogg in Brüssel bereits mit den Botschaftern der NATO-Länder zusammengekommen. Bündnis-Generalsekretär Mark Rutte schrieb danach im Onlinedienst X, es sei um die Zusammenarbeit für einen "gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine" gegangen.
USA und Russland äußern sich zu geplanten Gesprächen
Putins außenpolitischer Berater Uschakow hat erklärt, Moskau und Washington hätten sich noch nicht darauf geeinigt, wie sie die Friedensgespräche mit der Ukraine beginnen sollten, da die USA noch keinen Chefunterhändler für die Gespräche mit Russland ernannt hätten. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
In einem Kommentar im russischen Staatsfernsehen sagte Uschakow, die russische Delegation gehe die Gespräche mit einer "geschäftsmäßigen" Haltung an. Neben dem Ukraine-Krieg solle am Dienstag auch über die Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und den USA gesprochen werden. Er sagte, Kirill Dmitriev, der Chef des russischen Staatsfonds, könnte sich der Delegation anschließen, um etwaige wirtschaftliche Fragen zu besprechen. Auch Uschakow selbst und Außenminister Lawrow nehmen teil.
Der Sprecherin des US-Außenministeriums Tammy Bruce zufolge soll in den Gesprächen ermittelt werden, was möglich sei, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Es sei ein Schritt, um herauszufinden, ob es den Russen mit Friedensgesprächen ernst ist. "Dies ist eine Fortsetzung des ersten Gesprächs zwischen Putin und Präsident Trump, bei dem es darum ging, ob dieser erste Schritt überhaupt möglich ist, welche Interessen bestehen und ob dies machbar ist", sagte Bruce.
Macron und Trump telefonieren vor Paris-Gipfel
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat im Vorfeld des Spitzentreffens in Paris nach Angaben seines Büros mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen.
Nach dem Vorstoß von Trump zur Ukraine sind europäische Spitzenpolitiker in Paris zusammengekommen, um ihre Positionen abzustimmen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfing unter anderem die Regierungschefs von Deutschland, Großbritannien, Polen und Italien. Auch NATO-Chef Mark Rutte und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen nehmen an dem Treffen teil.
Selenskyj wirbt mit Nachdruck für europäische Friedenstruppe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Spitzentreffen in Paris mit Nachdruck für europäische Friedenstruppen geworben. "Ich finde, dass wir sehr stark vorangekommen sind bei der Frage eines Kontingents", sagte der Staatschef der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine zufolge.
Die Stationierung von Friedenstruppen auf dem Territorium der Ukraine könnte dabei der erste Schritt zu der von ihm vorgeschlagenen Schaffung einer Europäischen Armee sein. "Ich glaube, dass dies die erste Plattform für die künftigen Streitkräfte Europas ist, die im Falle eines unprovozierten Krieges durch Russland fähig ist, zurückzuschlagen", unterstrich Selenskyj.
Möglich sei eine Plattform der "starken Länder", die dabei sein möchten. "Das ist sehr wichtig. Nicht diejenigen, die wir dazu zwingen, sondern diejenigen, die möchten", sagte der ukrainische Präsident. Denn es mache einen Unterschied, ob eine Armee freiwillig dabei ist oder dazu gezwungen werde. "Wir wollen Sicherheitsgarantien nicht nur auf dem Papier, sondern auf dem Boden, im Wasser, in der Luft, Flugabwehr, Flugzeuge, Schiffe", sagte Selenskyj.
Selenskyj reist in die Türkei
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist zu einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in die Türkei. Bei dem Besuch am Dienstag in Ankara soll es um aktuelle regionale und globale Entwicklungen gehen, teilte der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun mit. Selenskyj unternimmt derzeit eine Reihe von Auslandsbesuchen. Am Montag traf er in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Präsident Mohammed bin Sajid. Geplant ist auch ein Besuch in Saudi-Arabien.
Selenskyjs Besuch in Ankara fällt mit den Gesprächen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten in Saudi-Arabien zusammen, bei denen es um eine mögliche Beendigung des Krieges in der Ukraine geht.
Slowenien kritisiert Teilnehmerliste für Paris-Gipfel
Die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar hat die begrenzte Teilnehmerliste für den europäischen Sondergipfel zur Ukraine in Paris kritisiert. Dass der französische Präsident Emmanuel Macron nur Vertreter ausgewählter europäischer Länder eingeladen habe, sei ein Beweis dafür, dass die EU-Mitglieder nicht gleich behandelt wurden, sagte Musar: "Das ist nicht das Europa, das im Ausland Respekt genießt. Das ist nicht das Europa, das ein ernstzunehmender Partner für den nordamerikanischen Verbündeten sein würde."
Macron trifft am Nachmittag im Elysée-Palast in Paris die Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien, den Niederlanden, Dänemark und der Europäischen Union. Auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte wird dabei sein. Gemeinsam will die Gruppe erörtern, wie Europa auf die diplomatischen Kehrtwende der USA in Bezug auf die Ukraine reagieren soll.
Bericht: Russische Ölraffinerie bei Drohnenangriff getroffen
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff sind dem ukrainischen Geheimdienst SBU zufolge die russische Ölraffinerie Islky in der Oblast Krasnodar und eine Ölpumpstation getroffen worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Quellen im SBU. Mindestens 20 Explosionen seien im Bereich der Raffinerie zu hören gewesen. Der Betrieb der Pumpstation sei eingestellt worden. Beide Anlagen hätten dem russischen Militär gedient.
Krasnodar liegt im Südwesten Russlands und ist über die Brücke von Kertsch mit der 2014 von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbunden.
Friedenstruppen: Scholz findet Debatte verfrüht
Bundeskanzler Olaf Scholz hält die Debatte um eine Beteiligung von Bundeswehrsoldaten an einem möglichen friedenssichernden Einsatz in der Ukraine für verfrüht. "Es ist ganz wichtig, dass wir uns klar machen, da sind wir leider noch lange nicht", sagte Scholz am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Kassel.
Es gehe jetzt um die Frage, wie Frieden gewährleistet werden könne, ohne dass über die Köpfe der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg entschieden werde. "Für mich ist ganz klar, dass im Mittelpunkt stehen muss, eine sehr starke ukrainische Armee, auch in Friedenszeiten", sagte Scholz. "Das wird eine große Aufgabe sein für Europa, für die USA und internationale Bündnispartner." Klar sei, solange Krieg herrsche, werde es gar nicht um europäische Truppen in der Ukraine gehen. "Und die Fragen, die dann zu diskutieren sind über die Sicherheitsarchitektur, die werden beredet, wenn es so weit ist."
Der britische Premierminister Keir Starmer hatte sich am Vorabend eines Krisentreffens europäischer Ukraine-Unterstützer "bereit und willens" gezeigt, nötigenfalls auch Friedenstruppen in das von Russland angegriffene Land zu entsenden. Auch Schweden schließt die Entsendung von Truppen in die Ukraine zur Absicherung einer künftigen Friedensregelung nicht aus.
Polen wird keine Truppen in die Ukraine senden
Polen wird nach den Worten von Ministerpräsident Donald Tusk keine Soldaten in die Ukraine schicken. Es werde aber weiterhin und wie bisher sein Nachbarland unterstützen, sagte Tusk vor seinem Abflug nach Paris. Polen sei verpflicht, die Ukraine weiterhin gemeinsam mit den europäischen Partnern und den USA zu unterstützen.
Sein Land habe eine besondere Rolle, um eine enge Zusammenarbeit zwischen Europa, den USA und der Ukraine zu gewährleisten. "Eine enge Kooperation liegt im Interesse Europas und der USA." Zugleich forderte Tusk eine stärkere Präsenz europäischer Sicherheitskräfte in Polen.
Lawrow lehnt Räumung besetzter Gebiete ab
Russland lehnt eine Räumung besetzter Gebiete in der Ukraine strikt ab. Es könne "keinen Gedanken" an territoriale Zugeständnisse an die Ukraine seitens Russlands bei möglichen Friedensgesprächen geben, sagte Außenminister Sergej Lawrow auf einer Pressekonferenz in Moskau. "Welche territorialen Konzessionen wollen Sie - dass wir auf die russisch-sprachige Bevölkerung verzichten oder auf Seltene Erden", sagte Lawrow einen Tag vor dem in der saudiarabischen Hauptstadt Riad geplanten Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio.
"Territoriale Zugeständnisse an das, was jetzt Ukraine genannt wird, wurden von der sowjetischen Führung während der Bildung der UdSSR gemacht", fügte der russische Außenminister hinzu.
Ukraine nimmt nicht an Gesprächen in Saudi-Arabien teil
Einen Tag nach den Gesprächen zwischen den Delegationen aus Moskau und Washington wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Riad reisen, wie die ukrainische Regierung mitteilte. An den Gesprächen zwischen Russland und den USA wird die Ukraine demnach nicht teilnehmen.
Es handele sich um einen seit längerem geplanten Besuch, sagte Präsidentensprecher Serhij Nykyforow. Selenskyj hatte die Reise in der vergangenen Woche angekündigt, ohne ein konkretes Datum zu nennen.
"Die Ukraine wusste nichts davon", sagte Selenskyj Reportern während einer Videokonferenz aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. "Die Ukraine betrachtet alle Verhandlungen über die Ukraine ohne die Ukraine als ergebnislos, und wir können keine Vereinbarungen über uns ohne uns anerkennen", fügte er hinzu.
Selenskyj spricht mit Arabischen Emiraten über Rückführung Kriegsgefangener
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan, über die Rückführung ukrainischer Bürger aus russischer Gefangenschaft gesprochen. "Die Vermittlung der VAE hat viele Leben gerettet", sagte Selenskyj auf Telegram und bezog sich dabei auf die frühere Hilfe der VAE bei Gefangenenaustauschen.
Während des Treffens bekräftigte Scheich Mohammed die Verpflichtung der VAE, die Bemühungen um eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts zu unterstützen und die Initiativen zur Abmilderung seiner humanitären Auswirkungen fortzusetzen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM.
Lawrow zweifelt Europas Beitrag zu Friedensgesprächen an
Der russische Außenminister Sergej Lawrow stellt eine Beteiligung Europas an Gesprächen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine infrage. Europa habe bereits mehrmals die Chance gehabt, sich an einer Einigung in Sachen Ukraine zu beteiligen, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Reuters. "Ich weiß nicht, was Europa am Verhandlungstisch tun würde", sagte Lawrow vor der Presse. Angesichts der Haltung der europäischen Staaten zum Krieg sei ihm nicht klar, welchen Beitrag sie leisten würden, wenn sie zu den Gespräche eingeladen würden. Wenn Europa den Krieg in der Ukraine fortsetzen wolle, warum sollte es dann zu Verhandlungen eingeladen werden, sagte der Außenminister einen Tag vor dem Treffen mit der US-Delegation in Riad.
Bundesregierung hält Entscheidung über Friedenstruppen für verfrüht
Die Bundesregierung sieht den Zeitpunkt noch nicht gekommen, um sich mit der Frage einer Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine zu befassen. "Grundsätzlich halten wir das für den jetzigen Zeitpunkt für verfrüht", sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann. Zunächst gelte es abzuwarten, "ob sich und wie sich ein Frieden für die Ukraine ergibt". Erst danach "wird man über die Bedingungen reden können und sich damit beschäftigen, wie das ausgestaltet werden kann", sagte Hoffmann weiter.
Vor Paris-Gipfel: Scholz beschwört Einigkeit Europas
Vor dem europäischen Sondergipfel zum Ukraine-Kurs in Paris hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Einigkeit Europas beschworen. Es sei wichtig, alles dafür zu tun, dass Europa stark und geeint bleibe, sagte Scholz bei einer Wahlkampfveranstaltung in Kassel. "Das brauchen wir wegen der Ukraine, das brauchen wir für unsere eigene Sicherheit", betonte Scholz. Mit dem Thema werde er sich in Paris beschäftigen.
Ungarn begrüßt Gespräche zwischen USA und Russland
Ungarn begrüßt die Wiederaufnahme der hochrangigen Gespräche zwischen Russland und den Vereinigten Staaten, sagte Außenminister Peter Szijjarto in einem Live-Facebook-Video, nachdem er seinen Amtskollegen in Kasachstan getroffen hatte. Szijjarto sagte auch, dass "kriegsbefürwortende" europäische Staats- und Regierungschefs heute in Paris zusammenkommen werden - und, dass sie ein Friedensabkommen zur Ukraine seiner Ansicht nach verhindern wollen.
Kreml: Russlands Außenminister Lawrow trifft US-Delegation in Riad
Das russische Präsidialamt bestätigt ein Treffen von Außenminister Sergej Lawrow mit Vertretern der USA am Dienstag in der saudiarabischen Hauptstadt Riad. Dort hält sich derzeit US-Außenminister Marco Rubio auf. Lawrow und der außenpolitische Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, würden noch am Montag nach Riad reisen, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow vor der Presse.
Ziel der Beratungen seien die Vorbereitung möglicher Friedensgespräche bezüglich der Ukraine und die Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und den USA. Auf die Frage, ob Putin und US-Präsident Donald Trump sich noch in diesem Monat in Saudi-Arabien treffen würden, lehnte Peskow eine Stellungnahme ab. Rubio und Lawrow hatten am Samstag miteinander telefoniert.
Die saudiarabische Regierung bestätigte das geplante Treffen. US-Außenminister Rubio wird begleitet vom nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff.
Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft in Charkiw
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft in der ukrainischen Region Charkiw eingenommen. Es handele sich um das Dorf Fyholiwka im Osten von Charkiw, teilte das Ministerium mit. Russland meldet praktisch täglich die Einnahme weiterer, meist kleiner Ortschaften im Osten der Ukraine. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Die Ukraine kommentiert üblicherweise nicht die von Russland reklamierte Einnahme von Ortschaften.
Drohnenangriffe verursachen Schäden in Kiew und Charkiw
Bei dem russischen Drohnenangriff in der Nacht sind in den Regionen Kiew und Charkiw nach ukrainischen Angaben mehrere Häuser beschädigt worden. In Kiew wurden demnach eine Industrieanlage getroffen, ein Feuer dort wurde inzwischen wieder gelöscht. Vier Wohnhäuser seien ebenfalls beschädigt worden, teilte Gouverneur Mykola Kalaschnyk mit. Ein Mann sei verletzt worden.
In Charkiw hätten Drohnen drei Lagerräume eines Unternehmens beschädigt, erklärte Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. Ein Verwaltungsgebäude sei ebenfalls beschädigt worden, in 14 Wohnhäusern seien Fenster zu Bruch gegangen.
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Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Schweden offen für Entsendung von Soldaten
Schwedens Außenministerin Maria Malmer Stenergard schließt die Entsendung von Soldatinnen und Soldaten in die Ukraine nicht aus, um sich dort nach Beendigung des Kriegs an einer Friedenstruppe zu beteiligen. "Wir müssen jetzt zunächst einen gerechten und nachhaltigen Frieden aushandeln, der das Völkerrecht respektiert, der die Ukraine respektiert und der vor allem sicherstellt, dass Russland sich nicht einfach zurückziehen, neue Kräfte mobilisieren und in nur wenigen Jahren die Ukraine oder ein anderes Land angreifen kann", so die Außenministerin im schwedischen Hörfunk.
"Wenn dieser Frieden erst einmal hergestellt ist, müssen wir dafür sorgen, dass er aufrechterhalten werden kann, und dann schließt unsere Regierung nichts aus", fügt sie hinzu
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Spanien: "Russischer Angriffskrieg darf nicht belohnt werden"
Laut dem spanischen Außenminister Jose Manuel Albares geht es beim heutigen Treffen in Paris darum, wie verhindert werden kann, dass die Friedensverhandlungen über die Ukraine am Ende die russische Aggression belohnten. "Wir dürfen nicht andere ermutigen, Angriffskriege zu führen", so Albares in einem Radiointerview.
Europäische Staats- und Regierungschefs kommen heute zu einem Sondergipfel in Paris zusammen. Sie wollen ihre künftige Ukraine-Politik absprechen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie Europa auf den Kurswechsel der USA bei möglichen Verhandlungen mit Russland reagieren soll.
Ukraine meldet russischen Beschuss
Russland hat die Ukraine in der Nacht mit 147 Drohnen angegriffen. 83 seien abgefangen und zerstört worden, so das ukrainische Militär. 59 Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht. Grund seien vermutlich elektronische Störmaßnahmen.
Ukraine greift laut Russland Krasnodar mit Drohnen an
Bei einem massiven Drohnenangriff der Ukraine auf die südrussische Region Krasnodar ist nach Angaben des Gouverneurs eine Person verletzt worden. Mindestens zwölf Häuser seien beschädigt worden, teilt Weniamin Kondratjew auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Der russische Telegram-Nachrichtenkanal Shot berichtet, die Ukraine habe versucht, die Ölraffinerie Ilski anzugreifen. Trümmer einer Drohne hätten dort einen Brand ausgelöst. Die Raffinerie ist seit 2023 mehrfach Ziel ukrainischer Angriffe gewesen.
Auch der Betreiber einer internationalen Pipeline in der Region bestätigte den Vorfall. Bei dem Angriff auf eine Pumpanlage in der Region Krasnodar sei niemand verletzt und ein Ölleck verhindert worden, erklärte das Caspian Pipeline Consortium (CPC) in Online-Netzwerken. Die Pumpanlage sei wegen des Angriffs ausgeschaltet worden und die Pipeline arbeite aktuell mit "reduzierter Pumpkraft". Laut dem CPC wurde die Kropotkinskaja-Pumpanlage, die größte Pumpanlage entlang der Pipeline, über Nacht von sieben mit Sprengstoff bestückten ukrainischen Drohnen angegriffen. Kiew äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Starmer bietet britische Soldaten zur Friedenssicherung an
Der britische Premierminister Keir Starmer bietet die Entsendung britischer Soldaten nach Kriegsende in die Ukraine an. Die Entscheidung, britische Soldaten und Soldatinnen möglicherweise "in Gefahr zu bringen", habe er sich nicht leicht gemacht, schreibt Starmer in einem Beitrag für die Zeitung Daily Telegraph.
Ein dauerhafter Frieden in der Ukraine sei jedoch unerlässlich, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin von weiteren Aggressionen abzuschrecken. Das Ende des russischen Krieges mit der Ukraine "darf, wenn es kommt, nicht nur zu einer vorübergehenden Pause werden, bevor Putin erneut angreift", so Starmer weiter.
Es ist das erste Mal, dass sich Starmer ausdrücklich für die Entsendung britischer Friedenstruppen in die Ukraine ausspricht. Zuvor hatte er erklärt, Großbritannien sei bereit, sich an einem ausgehandelten Friedensabkommen zu beteiligen.
Selenskyj nennt Zahlen zu russischen Angriffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Zahlen zu russischen Luftangriffen mit Bomben und Raketen genannt, die auf eine Zunahme in der vergangenen Woche hindeuten. Demnach habe Russland etwa 1.220 Fliegerbomben, mehr als 850 Drohnen und 40 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. In der Woche zuvor seien es 1.206 Bomben, 750 Drohnen und zehn Raketen gewesen.
Trump äußert sich zu möglichem Putin-Treffen
US-Präsident Donald Trump könnte sich nach eigenen Angaben "sehr bald" mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin treffen. "Es gibt noch kein Datum, aber es könnte sehr bald sein", sagte Trump auf die Frage eines Journalisten, wann er den Kreml-Chef in Saudi-Arabien treffen werde.
Trump hatte am Mittwoch ein längeres Telefonat mit Putin geführt und im Anschluss erklärt, er habe mit ihm den "unverzüglichen" Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart. Zudem soll es ein Treffen einer US-Delegation um Außenminister Marco Rubio mit russischen und ukrainischen Unterhändlern in Saudi-Arabien geben, wie US-Regierungsvertreter ankündigten. Wann genau dieses Treffen stattfinden soll, blieb zunächst unklar. Saudi-Arabien ist jedoch eine Station auf der ersten Nahost-Reise Rubios, die am Dienstag enden soll.
Selenskyj in den Emiraten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Sonntag zu einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingetroffen. Selenskyj veröffentlichte ein Video, das ihn beim Aussteigen aus einem Flugzeug zeigt. Er sei mit seiner Frau zu einem Staatsbesuch in die Emirate gereist, schrieb er im Onlinedienst Telegram.
Schwerpunkte des Besuchs seien die Bemühungen, "noch mehr unserer Leute aus der Gefangenschaft nach Hause zu holen". Zudem gehe es um Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Vereinigten Arabischen Emiraten sind seit Kriegsbeginn als Vermittler zwischen Kiew und Moskau aktiv, um beim Austausch von Gefangenen und der Rückkehr ukrainischer Kinder aus Russland zu helfen.

Selenskyj wurde von der emiratischen Ministerin für internationale Zusammenarbeit, Reem Al Hashimi, in Abu Dhabi empfangen.
Ukraine-Krieg auch Thema bei TV-Debatte zur Bundestagswahl
Bei der Viererrunde der Kanzlerkandidaten vor der Bundestagswahl war auch die weitere Entwicklung in der Ukraine ein Thema: Einig zeigten sich Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU) und Robert Habeck (Grüne) darin, dass die USA und Russland keine Vereinbarung zur Beendigung des Ukraine-Kriegs treffen dürften, ohne die Ukraine selbst und die Europäer einzubinden. AfD-Chefin Alice Weidel hingegen begrüßte ohne Vorbehalte das Vorhaben der US-Regierung, den Krieg durch direkte Gespräche mit dem Kreml zu beenden.