Sagui Dekel-Chen und Sascha Trufanov, zwei ehemalige Geisel der Terrororganisation Hamas

Krieg in Nahost Drei weitere israelische Geiseln frei

Stand: 15.02.2025 12:11 Uhr

Tagelang war unklar, ob die Waffenruhe in Nahost hält und weitere Geiseln freikommen. Am Morgen dann ließ die Terrormiliz Hamas weitere Männer frei. Sie sind mittlerweile in Israel eingetroffen.

Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad haben erneut israelische Geiseln freigelassen. Am Morgen übergaben sie drei Männer in die Hände des Internationalen Roten Kreuzes. Mittlerweile sind die Freigelassenen zurück in ihrer Heimat: Das israelische Militär brachte sie über die Grenze.

Die Männer seien nun auf dem Weg zu einer Armeeeinrichtung im Süden Israels, teilte das Militär mit. Dort sollen sie den Angaben zufolge auch ihre Angehörigen treffen. Unterdessen entließ Israel im Gegenzug weitere palästinensische Häftlinge aus der Haft. Insgesamt sollen dieses Mal mehr als 300 freikommen.

Hamas inszeniert Freilassung

Wie bei den vorangegangenen Geiselfreilassungen hatte die Hamas die Übergabe der Verschleppten inszeniert. Die drei Männer wurden von bewaffneten Terroristen auf eine Bühne in der Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens geführt und gezwungen, vor einer Menschenmenge in ein Mikrofon zu sprechen.

Anschließend wurden Sascha Trupanow, Sagui Dekel-Chen und Jair Horn zu Fahrzeugen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) geführt, die den Platz dann im Konvoi verließen.

Geiseldeal stand auf der Kippe

Die neuerliche Geiselfreilassung stand tagelang auf der Kippe: Anfang der Woche hatte die Hamas damit gedroht, die Geisel-Übergaben abzubrechen. Sie argumentierte mit angeblichen Verstößen Israels gegen die derzeit geltende Waffenruhe und setzte die Geiselfreilassungen "bis auf Weiteres" aus.

Daraufhin drohte Israel damit, den Krieg im Gazastreifen wieder aufzunehmen, sofern nicht am Wochenende drei weitere lebende Geiseln freikommen. Von den insgesamt 251 von der Hamas bei ihrem beispiellosen Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppten Menschen werden noch 73 im Gazastreifen festgehalten. 35 von ihnen sind nach israelischen Angaben bereits tot. Seit dem 19. Januar gilt eine von den USA, Ägypten und Katar vermittelte Waffenruhe, in deren erster Phase insgesamt 33 israelische Geiseln im Austausch gegen in Israel inhaftierte Palästinenser übergeben werden sollen.

Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, mit Details zur Freilassung weiterer israelischer Geiseln

tagesschau, 15.02.2025 12:00 Uhr

Israels Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich erfreut über die Rückkehr der drei Geiseln aus dem Gazastreifen, verurteilte zugleich aber die islamistischen Kidnapper scharf. "Nach der verabscheuungswürdigen und zynischen Zeremonie, die sie ertragen mussten, sind wir froh, dass Sie nun wieder mit Ihren Familien vereint sind", schrieb er auf der Plattform X an die ehemaligen Geiseln gewandt. Auch Premierminister Benjamin Netanjahu äußerte sich nach Angaben seines Büros zur Freilassung der drei Geiseln. "Wir haben ihre Rückkehr vorbereitet und werden gemeinsam mit den Familien bei ihrer Rehabilitation nach den langen und qualvollen Tagen in Gefangenschaft helfen", kündigte er an.

Bettina Meier, ARD Tel Aviv, tagesschau, 15.02.2025 10:05 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 15. Februar 2025 um 09:00 Uhr.